Oberbürgermeister Helmut Reitemann sah es locker:
"Doch diesmal bin ich ganz entspannt,
OB-Wahl ist rum, und Gott sein Dank
habe ich wieder gekriegt mein Amt,
darf noch mal acht Jahre regieren
und mich achtmal bei der Fasnet präsentieren.
Ich gebe es ja ehrlich zu.
Ohne euch hätte ich keine Ruhe.
Ihr hättet mir sowieso saumäßig gefehlt
wenn Balingen hätte einen anderen gewählt. "
Das sahen einige der Narren sicherlich ähnlich, aber jetzt wollten sie auch ein paar Tage lang regieren. Doch bevor der Schlüssel seinen Besitzer wechselte, galt es noch, einen Lokalhelden zu würdigen:
"Dieses Jahr hat nämlich gleich gut begonnen,
in Polen haben wir den Handballhimmel erklommen.
Und unser Martin hat auch dabei
und hat super gespielt für die Europameisterei.
Ein dreifaches Martin Strobel! Martin Strobel! Martin Strobel! "
Aber so ganz ungeschoren kam der OB nicht davon. Für jede noch unerledigte Aufgabe der ersten Amtszeit stellten die Narren eine Flasche auf den Boden, und jede Flasche galt es zweimal zu übersteigen. Einmal mit offenen und einmal mit verbundenen Augen. Was der Oberbürgermeister allerdings nicht wusste: Die Narren hatten beim Verbinden der Augen die Flaschen heimlich weggeräumt.
Wenn die Narren auch in der Kommunalpolitik so einfach jedes Hindernis aus dem Weg räumen könnten, so Reitemann, würde er sie gerne die Stadt regieren lassen. So übergab er ihnen widerstandslos den Rathausschlüssel, und die Balinger Narren kreierten spontan noch einen weiteren Narrenruf: Bürger - meister! Bürger - meister! Bürger - meister!
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