Ministerpräsident Winfried Kretschmann will drei Tage vor den Wahlen trotzdem nicht, wie vom SWR geplant, neben deren Spitzenkandidaten Platz nehmen. Obwohl die AfD-Prozente am 13. März wahlentscheidend sein könnten. Eine Diskus-Verweigerung sieht er im Gegensatz zu vielen der anwesenden Journalisten nicht
Man wolle der AfD kein Forum bieten, "wo alle nachher über die AfD reden", so Kretschmann heute in Stuttgart. Den Vorwurf, sich der inhaltlichen Auseinandersetzung nicht stellen zu wollen, weist Kretschmann indessen vehement zurück. Es sei nicht gut, "mit Leuten zu diskutieren, die sich als Biedermänner ausgeben", wo aber jeder wisse, "das sind Brandstifter".
Kritische Journalisten-Nachfragen gab es heute auch beim Thema "Kriminalität unter bestimmten Flüchtlingsgruppen". Im Nachklang nach den Kölner Silvesterereignissen, als Frauen auf dem Domplatz sexuell belästigt, missbraucht und bestohlen wurden, hatte auch der Ministerpräsident am vergangenen Dienstag erstmals Algerier als eine "in Teilen problematische Gruppe genannt". Diese, so Kretschmann heute, hätten nicht nur jüngst, sondern bereits lange zuvor, auch in den baden-württembergischen LEAs Probleme gemacht. Bis Oktober sei die Zahl algerischer Flüchtlinge aber gering gewesen.
Skeptisch ist Kretschmann bei weiteren zusätzlichen nordafrikanischen Ländern, die viele jetzt zu sicheren Herkunftsländer für schnellere Abschiebungen machen wollen; das forderrt auch in Teilen die Landes-SPD. Mit sicheren Herkunftsländern löse man die Probleme nicht, so Kretschmann heute. Jeder Flüchtlinge habe das Recht auf eine Einzelfallprüfung beim Asyl. Bei Abschiebungen seien die Kriterien des Bundesverfassungsgerichts "der Maßstab".
Die grün-rote Landesregierung setze deshalb auf ethnisch prioritär zu beschleunigende Verfahren - und sei im Fall der Algerier deshalb auch schon beim Bundesamt für Migration vorstellig geworden. Zudem sei jetzt die Bundesregierung mit konkreten ausgearbeiteten Vorschlägen am Zug.
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