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Berlin :

Anke Martiny (SPD) tot - Initiatorin des "Hexenfrühstück" hat sich im ASF für Fraueninteressen eingesetzt

Stand: 13.01.16 21:43 Uhr

13.01.2016. Am 11. Januar 2016 starb Anke Martiny im Alter von 76 Jahren. Das teilte die Vorsitzende der ASF in einer Presseinfo mit: Mehr als ein halbes Jahrhundert war Anke Martiny Mitglied der SPD, 1965 trat sie der Partei bei, war Bundestagsabgeordnete und Mitglied der Berliner Landesregierung. Zentral war für Martiny ihre Arbeit für Frauenrechte in der ASF - der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen. Auch nach ihren Funktionen in Partei und Parlament blieb Anke Martiny gesellschaftlich engagiert, u.a. bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel, bei Transparency International oder im "Institut Solidarische Moderne".

Zum Tod von Anke Martiny sagte die Bundesvorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen (ASF), Elke Ferner, weiter:

"Als junge Mutter dreier Kinder, die gerade ihre Promotion in Musikwissenschaft beendet hatte, fand sie - zunächst ehrenamtlich - den Weg zur Frauenpolitik. 1973 wurde sie Mitglied des ersten gewählten Bundesvorstandes der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. Dem SPD-Parteivorstand gehörte Anke Martiny zwischen 1975 und 1991 mit Unterbrechungen acht Jahre an.

1972 bis 1989 war sie Abgeordnete des Deutschen Bundestages und widmete sich dort viele Jahre der Verbraucherpolitik.

Auch Anke Martiny hatte die Erfahrung gemacht, wie schwer es damals für Frauen, selbst in der SPD, war, ein politisches Mandat zu erringen. Von einer Quotenregelung war auch die SPD damals noch weit entfernt.

In der rot-grünen Landesregierung des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Walter Momper bekleidete sie ab Anfang 1989 das Amt der Kultursenatorin. In dieser Zeit führte sie das „Hexenfrühstück" ein, ein regelmäßiges Treffen der Senatorinnen. Zu ihren Kolleginnen im Senat gehörten damals unter anderem Jutta Limbach und Heide Pfarr.

Auch nach ihren Funktionen in Partei und Parlament blieb Anke Martiny gesellschaftlich engagiert, u.a. bei der Friedrich-Ebert-Stiftung in Israel, bei Transparency International oder im „Institut Solidarische Moderne".

In einem Beitrag zum 40. Gründungsjubiläum der ASF sagte sie über sich und die ASF: „Ich habe mich, an welchem Platz ich auch in meinem politischen Leben stand, immer für Fraueninteressen eingesetzt und Frauen gefördert, wenn ich dazu die Möglichkeit hatte. [...] Nach wie vor halte ich die ASF als Vorfeldorganisation der SPD, die in Bereiche außerhalb der SPD hineinreichen sollte, für enorm wichtig." Noch vor wenigen Wochen las sie aus ihrem neuen Buch bei einer ASF-Veranstaltung in Berlin.

„Wer nicht kämpft, hat schon verloren", so lautete der Titel eines Buches von Anke Martiny. Sie hat gekämpft, den Kampf gegen ihre schwere Krankheit hat sie jetzt verloren. Die Frauen in der SPD trauern um eine kluge, engagierte und liebenswürdige Sozialdemokratin."

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