Neujahrsempfang Landratsamt Balingen | Bildquelle: RTF.1

Zollernalbkreis / Balingen:

Neujahrssitzung im Zollernalbkreis

Stand: 12.01.16 16:57 Uhr

Die Herausforderung für den Zollernalbkreis sind für Landrat Günther-Martin Pauli klar: es gilt Flüchtlinge unterzubringen und zu integrieren - jedenfalls diese, die den Rechtsstaat nicht in Frage stellen, so Pauli. Und: die Energiewende. Klimaschutz findet nicht nur in Paris,Brüssel oder Stuttgart statt - auch im Zollernalbkreis wird einiges für die Zukunft getan.


Traditionelle Neujahrssitzung des Zollernalbkreistags. In der Stadthalle Balingen empfing Landrat Günther-Martin Pauli Mitbürger, Gäste aus des Bundes - und Landespolitik sowie aus der Wirtschaft. Er gab einen Überblick über aktuelle Themen. An erster Stelle – die Flüchtlingsthematik. Terror, Angst, Not und Leid hielten zu uns keinen Abstand, man solle sich nicht wegducken oder einfach wegschauen, so Pauli. Täglich erreichen ihn Sorgen von Bürgern - die Leute treibe die Flüchtlingsthematik um, gerade jetzt nach den sexuellen Übergriffen in der Silvesternacht in Köln.

 „Da muss man auch deutlich machen, dass unser Rechtsstaat nicht diskutabel ist. Menschen die Frieden,Freiheit und Schutz suchen können bei uns gerne unterkommen, aber sie müssen sich an unsere Regeln halten. Das Monopol des Staates unverzichtbar. Gleichberechtigung von Männer und Frauen in unserer Gesellschaft - das kennen nicht alle die zu uns kommen. Entweder akzeptieren sie diese Verhaltensregeln, oder sie müssen nicht bei uns bleiben. Da müssen wir auch konsequent und klar sagen, dass auch Schutzrechte und Gastfreundschaft Grenzen hat." Günther-Martin Pauli / Landrat Zollernalbkreis

Integration, Schaffung von sozialen Wohnraum – eine Mammutaufgabe wie Pauli in seiner Rede betont. Die aber gemeinsam zu bewältigen sei, die Hilfsbereitschaft der ehrenamtlichen Helfer im Zollernalbkreis hätten bundesweit Zeichen gesetzt. Eine andere großer Herausforderung und zentraler Punkt der Neujahrssitzung: die Energiewende. Sie zwinge uns alle zum Umdenken und zum Handeln – auch den Landkreis, so Pauli.

„Allein durch die energetischen Sanierungsmaßnahmen, konnten wir enorme Fortschritte erzielen - acht Photovoltaik-Anlagen!" Günther-Martin Pauli / Landrat Zollernalbkreis

Zusammen mit acht weiteren Landkreisen hält der Landkreis Zollernalbkreis 47 % an der Energie Baden Württemberg.

27:32 – 27:36 Pauli Total
27:23 – 27:27 Pauli Halbnah

Einer der vier großen Energierversorger Deutschlands. Als es 2011 zu einer Nuklearaktstrophe in Fukushima kommt, rückt Deutschland von der Atomenergie ab. Auch EnBW steckt seitdem in einer notwendigen Umstrukturierung.Die Erzeugung von Strom wird dezentraler, die Konkurrenz größer – die erneuerbaren Energien stehen im Fokus.So Frank Mastiaux, der mit seinem Vortrag ein Blick hinter die Kulissen der Energiewirtschaft gegeben hat.

"Wir haben jetzt unseren Teil ausgebaut, was wir noch nicht hinbekommen haben, ist die Infrastruktur und das Netz-Thema.Wir müssen die Frage hinreichen klären,  wie kann man wirtschaftlich die Kraftwerke unterstützen, die letztendlich verlässlich 24 Stunden am Tag den Strom zuverlässig für Privathaushalt und Industrie sicherstellen. Das ist ein Dilemma. Wir brauchen diese Kraftwerke noch, trotz der fossilen Thematik – da wir man sich jetzt rantasten müssen, um in den nächsten Wochen und Monaten vernünftige Lösungen zu finden." Dr. Frank Mastiaux / Vorstandvorsitzender EnBW

Nach dem UN-Klimagipfel im letzten Jahr sei klargeworden – Energie ist kein nationales, sondern ein globales Thema, so Mastiaux - und die Energieversorger geraten unter Druck. Das Paris-Abkommen sieht eine Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 bis zwei Grad vor. Die EnBw müsse sich darauf einstellen, dass Veränderungen schnell und tiefgreifend sein können. Auch wenn das bedeute, dass man jahrzehntelange Systeme und Arbeitsweise neu denken müsse, um sich letztlich von ihnen zu verabschieden.

"Ich glaube, wir werden die Tatsache akzeptieren müssen, dass eine Energiewende mit all den Maßnahmen auch erst mal Geld kosten. Infrastrukturausbau kostet Geld, Technologien zu fördern kostet Geld." Dr. Frank Mastiaux / Vorstandvorsitzender EnBW

Bei anschließendem Stehempfang betonte der Landrat noch einmal: die allersauberste Energie, ist die, die wir einsparen. Mit der Einladung des Vorstandsvorsitzenden der EnBw wollte der Landrat die Menschen nicht nur informieren, sondern appellierte damit auch an die Bürger in der Energiewende aktiv mitzuwirken. Das sei nichts, was die Politik von oben verordnen könne.


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