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Fremdenfeindliche Motive? Ausländer verletzt - Polizei nach Ausschreitungen in der Kölner Innenstadt präsent

Stand: 11.01.16 07:34 Uhr

11.01.2016. Am Sonntagabend, 10. Januar, sind in der Kölner Innenstadt mehrere Personen aus Pakistan und Syrien angegriffen und teils verletzt worden. Dem Angriff liegen aller Wahrscheinlichkeit nach fremdenfeindliche Motive zugrunde. Am späten Nachmittag hatte die Polizei Hinweise auf mögliche, bevorstehende Provokationen erhalten. Zurzeit dauern die Präsenzmaßnahmen der Polizei Köln in der Innenstadt noch an.

Am Sonntagabend, 10. Januar 2016, sind in der Kölner Innenstadt mehrere Personen angegriffen worden. Zurzeit dauern die Präsenzmaßnahmen der Polizei Köln in der Innenstadt noch an.

Gegen 16.30 Uhr hat die Kölner Polizei Hinweise auf Personengruppen erhalten, die gezielt Provokationen suchen würden. Mit starken Kräften ist die Polizei in der Innenstadt präsent um die Sicherheit der Altstadtbesucher sicherzustellen.

Gegen 18.40 Uhr sind sechs pakistanische Staatsangehörige auf der Trankgassenwerft von einer, circa 20 Personen, großen Gruppe angegriffen worden. Zwei der sechs Geschädigten wurden in ein naheliegendes Krankenhaus gebracht und nach ambulanter Behandlung entlassen worden.

Auf der Trankgasse griffen gegen 19 Uhr fünf Personen einen Mann (39) mit syrischer Staatsangehörigkeit an. Der Frechener wurde verletzt, musste jedoch nicht ärztlich behandelt werden. In beiden Fällen ermittelt die Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung.

Bis zum jetzigen Zeitpunkt sind etwa 100 Personen durch die eingesetzten Beamten überprüft wurden. Zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen, weil sie den ausgesprochenen Platzverweis nicht befolgten. Weitere Informationen sind nicht vor morgen Mittag zu erwarten, so die Kölner Polizei.

Zeugen die sich im Tatzeitraum im Bereich der Kölner Innenstadt aufgehalten und verdächtige Feststellungen gemacht haben, werden gebeten sich mit dem Kriminalkommissariat ST2 unter der Rufnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de. in Verbindung zu setzen. (Polizei Köln - ots)

Einer Meldung dwes Kölner Express zufolg wurden die Übergriffe aller Wahrscheinlichkeit nach von Hooligans begangen, die sich vorab über soziale Medien wie facebook für die Taten verabredet hatten,  Die Polizei hatte bereits am Tag zuvor eine Versammlung von Pegida NRW nach gewalttätigen Ausschreitungen aufgelöst. Nach heutiger Einschätzung der Polizei bestanden die Teilnehmer zur überwiegenden Zahl aus Hooligans.

Teilnehmer hatten Einsatzkräfte der Polizei mit Flaschen, Knallkörpern und Steinen beworfen, so die PolizeiDie Polizei nahm mehrere Personen zur Verhinderung weiterer Straftaten in Gewahrsam. Bei den gewaltsamen Übergriffen wurden mehrere Polizistinnen und Polizisten sowie nach derzeitigem Kenntnisstand ein Medienvertreter verletzt. Der freie Journalist wurde mit einem Rettungswagen in eine Klinik eingeliefert.

Bereits eine Stunde vor Beginn der Versammlung mit circa 1700 Teilnehmern fielen mehrere Personen durch ihr aggressives Verhalten auf. Bei durchgeführten Durchsuchungen wurden unter anderem ein Nothammer, Drogen und mehrere Knallkörper aufgefunden und sichergestellt. Entgegen der ersten Einschätzung von ca. 50 % bestand der weitaus größte Teil der Teilnehmer aus Hooligans.

Ablauf der Pegida-Versammlung

Nach dem Start der Pegida-Kundgebung um 14.02 Uhr setzte sich der Aufzug nach einer Auftaktkundgebung um 15.19 Uhr in Bewegung. Zwischenzeitlich hatte die Polizei in Absprache mit dem Versammlungsanmelder den Weg des Aufzuges geändert. Nur so konnte das polizeiliche Ziel der räumlichen Trennung der Versammlungen Pegida NRW und des Bündnisses "Köln gegen Rechts" konsequent umgesetzt werden. Nach ersten Würfen von Knallkörpern gegen die begleitenden Polizeibeamten wurde der Aufzug gestoppt. Aufforderungen den Bewurf mit Knallkörpern zu unterlassen wurden nicht Folge geleistet. Gegen 15.40 Uhr vermummten sich mehrere Personen der Versammlung Pegida NRW auf der Turiner Straße. Daraufhin wurde dem Versammlungsleiter die Auflage erteilt, zum Breslauer Platz zurückzukehren. In der Folge wurden Durchbruchsversuche der Versammlungsteilnehmer mit dem Einsatz von Reizgas unterbunden. Nach wiederholtem Bewurf der Einsatzkräfte mit Glasflaschen setzte die Polizei gegen 16.10 Uhr einen Wasserwerfer ein und löste die Versammlung unmittelbar danach mit Lautsprecherdurchsagen auf.

Ablauf der Versammlung des Bündnisses "Köln gegen Rechts"

Die Gegenveranstaltung des Bündnisses "Köln gegen Rechts" verlief ohne Zwischenfälle. Der erste angemeldete Aufzug im Bahnhofsviertel fand nicht statt. Mit Auflösung der Versammlung von Pegida NRW machten sich etwa 400 Teilnehmer der ursprünglich auf 1700 Personen geschätzten Versammlung auf den zweiten angemeldeten Aufzugsweg und beendeten ihre Kundgebung um 17.21 Uhr am Hans-Böckler-Platz.

Hinweis zur Strafverfolgung

Bislang wurden 15 freiheitsentziehende Maßnahmen getroffen. Über die gefertigten Strafanzeigen hinaus wird die Polizei Videos und Fotos vom Einsatzgeschehen auswerten und gegebenenfalls weitere Strafverfahren einleiten. (Polizei Köln - ots / KM )

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