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Mexiko:

Mexikanischer Drogenboss "El Chapo" nach filmreifer Verfolgungsjagd festgenommen

Stand: 10.01.16 06:59 Uhr

Der Mexikanische Drogenboss Joaquin Guzman Loera wird an die USA überstellt. "El Chapo" war im Juli 2015 zum zweiten Mal die Flucht aus einem mexikanischen Gefängnis gelungen. Loera konnte von den Ermittlern aufgespürt werden, weil eine Video-Biografie über sein Leben aufzeichnen lassen wollte und sich dazu mit einem Filmemacher getroffen hatte. Bei der Festnahme floh Loera und lieferte sich mit der Polizei eine filmreife Verfolgungsjagd.

"El Capo" war zweimal innerhalb von 15 Jahren aus einem mexikanischen Gefägnis ausgebrochen. Zunächst wa unklar, ob Mexiko Loera an die USA ausliefern würde, oder ihn ein drittes Mal im eigenen Land in Haft nehmen würde.

Die Hoffnung auf einen Hollywood-Film über sein Leben wurde dem Drogenchef zum Verhängnis. Er hatte zu diesem Zweck Kontakte mit Schauspielern und Filmemachern geknüpft. Die Ermittler waren ihm dadurch auf die Spir gekommen und hatten den Drogenchef bereits einen Monat lang beobachtet.

Der Zugriff erfolgte in der mexikanischen Küstenstadt Los Mochis, in Loeras Heimatstaat Sinaloa. Auch die Festnahme war filmreif: "El Chapo" konnte zunächst in ein Tunnelsystem fliehen, wurde dort von den Soldaten verfolgt und schließlich gestellt und verhaftet.

Loera war am vergangenen Donnerstag in dem Haus eingetroffen; am Freitag erfolgte der Zugriff durch Einheiten der mexikanischen Seestreitkräfte. Bei dem darauffolgenden Feuergefecht zwischen den Soldaten und Loeras Begleitern wurden sieben seiner Männer getötet und sechs verwundet. Loera gelang zunächst die Flucht; durch einen Verbindungstunnel aus dem Haus in das unterirdische städtische Kanalsystem. Anschließend stahl Loera ein Auto und versuchte, aus der Stadt zu entkommen. Sicherheitskräfte stellten den Drogenchef schließlich auf einem Highway am Stadtrand.

DIe "New York Times" berichtete nun Details aus dem mit Loera vor dessen Festnahme geführten Interview. Demnach wurden vor Loeras Flucht im aus dem Gefängnis in 2015 Ingenieure nach Deutschland geschickt, um Fachwissen für den Tunnelbau zu erwerben. So habe man ein Flucht-Motorrad extra an den niedrigen Sauerstoffgehalt im Fluchttunnel anpassen müssen. Der Drogenchef war im vergangenen Jahr durch einen Tunnel aus dem Gefängnis geflohen, der in seiner Gefängnisdusche mündete. An dem Tunnel war nach Ansicht der Ermittler über ein Jahr lang gebaut worden.

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