Ihren frühzeitigen Abschied hatten manche als Unstimmigkeit über den generellen Sanierungskurs bei den Reutlinger Kreiskliniken interpretiert: Dr. Rafaela Korte, Geschäftsführerin, hat ihren Platz statt erst im Oktober bereits zum 1.Mai geräumt. 12,5 Millionen Bilanzverlust stehen aktuell zu Buche- es wird also weiter eingespart werden müssen, wenn der Kreistag auch zukünftig der Finanzierung seiner Kliniken weiter zustimmen soll. Der frühe Abschied von Korte habe aber nichts mit generellen Differenzen über das sogenannte Zukunftskonzept 2018 und dem Dreisäulenmodell, zu tun -so der Reutlinger Landrat Thomas Reumann.
Dass Korte früher gehe, sei nichts Ungewöhnliches, so Reumann. In einem gemeinsamen Abwägungsprozess habe man beschossen, den Fünfjahresvertrag mit Korte nicht zu verlängern. Sachliche Diskrepanzen um die Fortsetzung des bitter notwendigen Sanierungskurses bei den Kliniken habe es dabei aber nicht gegeben.
Man halte auch zukünftig an dem von Korte mitverantwortlich ausgearbeiteten Zukunftskonzept 2018 und am sogenannten "Dreisäulenmodell" für Einsparungen fest. Zum einen sollen die organisatorischen Abläufe innerhalb der Klinik GmbH in den Blick genommen werden. Zweitens werde man die Medizinstruktur selbst weiter überprüfen. Drittens soll die Spezialisierung an den verschiedenen Standorten voran gebracht werden, um insgesamt alle drei - und damit die flächendeckende medizinische versorgung des Landkreises - zu gewährleisten. Neben dem Klinikum am Steinenberg sollen in der Ermstalklinik in Bad Urach Patienten der Altersmedizin und bestimmte neurologische Erkrankungen behandelt werden. Münsingen konzentriert sich neben der Grundversorgung auf schmerzklinische Fälle. Das sei ein insgesamt überzeugendes Konzept, so Reumann.
Trotzdem: wie kürzlich bei der Unterzeichnung einer Kooperation mit dem UKT für das neue, gemeinsame Strahlentherapiezentrum am Klinikum Steinenberg, werde man angesichts der weiter bestehenden Defizite ähnlich geartete Synergie-Projekte in Angriff nehmen müssen. Offen sei man deshalb für weitere sinnvolle Kooperationen. Zumal man bei dem Anspruch, eine landkreisweite, hochwertige und wohnortnahe medizinische Versorgung zu garantieren, von Bund und Land finanziell gesehen weiterhin im Regen stehen gelassen werde.
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