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Frankreich / Paris:

Vor einem Jahr: Grausamer Terroranschlag in Paris auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo: Chronologie der Ereignisse

Stand: 07.01.16 18:20 Uhr

Es war genau vor einem Jahr, am 7. Januar 2015: Zwei masikierte Mörder der islamistischen Terror-Organisation "IS" dringen in die Pariser Redaktionsräume des Satiremagazins "Charlie Hebdo" ein und richten mehrere Mitarbeiter der Zeitschrift regelrecht hin. Zwei weitere islamistische Mörder überfallen später einen Pariser Supermarkt, nehmen Geiseln und erschießen Kunden des Supermarktes. Ein massives Aufgebot von Polizei und Sicherheitskräften jagt die Terroristen und erschießt schließlich drei der Täter. 16 unschuldige Menschen sind dem islamistischen Terror zum Opfer gefallen. Hier die Chronologie der Ereignisse:

Mittwoch, 7. Januar 2015.

Paris, 11. Arrondissement, gegen 12:30 Uhr:

Zwei maskierte islamistische Terroristen springen mitten auf der Straße aus einem Auto und dringen mit Maschinengewehren vom Typ Kalaschnikow im Anschlag in die Räume der französischen Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" ein, die Kalaschnikow im Anschlag. Schon auf der Straße rufen sie "Allahu Abkar" - das heißt übersetzt: "Gott ist groß".

Die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo"  war schon seit Jahren von Islamisten bedroht worden, die Redaktionsräume waren schon einmal verwüstet worden: Die spitzen, satirischen Federn der Karrikaturisten machen auch vor dem Thema Islam und dem Propheten Mohammed nicht Halt. Aber auch christliche Kirche und Judentum sind Themen für die Redaktion, ebenso wie die Politik und viele andere Gebiete. Der Chefredakteur Stéphane Charbonnier wird seit diesen Vorkommnissen von einem Sicherheitsbeamten begleitet.

Zunächst irren sich die Angreifer in der Hausnummer und landen versehentlich nebenan, im Archiv der Zeitschrift. Sie bemerken ihren Irrtum und dringen in das Nachbarhaus ein. Im Flur erschießen sie einen Mann, der mit Reinigungsarbeiten beschäftigt ist. Dann zwingen sie einen Stock höher die mit ihrer Tochter vom Kindergarten zurückkehrende  Charlie Hebdo-Zeichnerin "Coco" (Corinne Rey), die mit Codewort gesicherte Türe zur Redaktion zu öffnen. Die Mitarbeiterin will die Terroristen zunächst einen Stock höher schicken, um Zeit zu gewinnen. Aber vergebens. 

In den Redaktionsräumen tagt - wie jeden Mittwoch - gerade die Redaktionskonferenz. Das erste große Redaktionstreffen im neuen Jahr. Wussten die Attentäter um diesen Zeitpunkt, zu dem fast alle Redakteure anwesend sind?

Die Terroristen stürmen die Redaktionskonferenz, rufen nach dem Chefredakteur Carb - Stéphane Charbonnier, (anderen Berichten zufolge rufen sie mehrere Namen auf) - ein Anwesender glaubt zunächst an einen Scherz - und erschießen jeweils mit einzelnen Schüssen mehrere Redakteure der Zeitschrift, darunter Charb, den Zeichner und Karrikaturisten Georges Wolinski (80), den Zeichner Jean Cabut alias Cabu, den Zeichner Bernard Verlhac (58) alias Tignous, den Cartoonisten Philippe Honoré, die Psychiaterin Elsa Cayat und den Wirtschaftsforscher Bernard Maris, die beide für Charlie Hebdo schrieben.  

Ermordet wird auch den Polizisten Franck Brinsolaro (49), der zum Schutz von Charbonnier abgestellt war. "Er starb mit der Waffe in der Hand", wird später der französische Innenminister über den Polizisten sagen. Unter den Toten sind auch Gäste, die an der Redaktionskonferenz teilgenommen haben. Die Spurensicherung wird später 57 Patronenhülsen finden.

Die Terroristen laufen wieder auf die Straße. Dort treffen sie auf eine zufällig vorbeikommende Fahrrad-Polizeistreife und ein Streifenauto der Polizei. Nach einem Feuergefecht erschießen sie den verwundet hilflos auf dem Boden liegenden Polizisten der Fahrradstreife, Ahmed Merabet, ein Muslim. Seine Familie hat algerische Wurzeln. "Willst Du uns töten?" soll einer der Attentäter dem Polizisten zugerufen haben. Dieser hebt, liegend, den Arm: "Nein, nein" soll er geantwortet haben. Dann schiesst ihm der Terrorist  in den Kopf. Der Polizist Merabet wird später, zusammen mit seinen beiden getöteten Kollegen, posthum zum Mitglied der Ehrenlegion ernannt werden.

Mit den Polizisten einer vorbeikommenden Autostreife liefern sich die beiden fliehenden Terroristen ebenfalls ein Gefecht: Das Polizeiauto kommt den flüchtenden Terroristen in einer schmalen Strße entgegeben. Beide stoppen. Die Terroristen eröffnen das Feuer Die Windschutzscheibe des Polizeifahrzeugs wird durchlöchert wie ein Sieb. Die Polizisten setzen zurück, krachen an der nächsten Kreuzung hinterrücks in ein abgestelltes Fahrzeug. Dann fahren die beiden Terroristen davon. Sie rufen "Wir haben den Propheten gerächt". Einem anderen Augenzeuge zufolge rufen sie auch: "Wir haben Charlie Hebdo ausgelöscht!"

Bewohner der umliegenden Häuser halten das, was sich im Freien abspielt, mit Videos und Fotos fest.

Die islamistischen Terroristen steigen in ihr Fahrzeug, das sie während des Terror-Anschlags mit offnen Vordertüren auf der Straße stehen gelassen haben.

Die beiden flüchtigen islamistischen Terroristen wechseln mehrmals das Fluchtfahrzeug. 

Die Polizei findet eines der Fluchtfahrzeuge, und darin den Personalausweis, den einer der beiden Terroristen beim Fahrzeugwechsel dort vergessen hat. Die Behörden identifizieren aufgrund des gefundenen Ausweises und der verfügbaren Videoaufzeichnungen die beiden Täter: Es sind Cherif Kouachi (32) und Said Kouachi (34).

Beide werden, zusammen mit ihrem Cousin, per Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben. Es werden Fahndungsfotos veröffentlicht. Später wird man feststellen, dass die Attentäter von 2011 bis Sommer 2014 unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden standen. Dann wurde die Beobachtung aufgehoben, da es keine Vorkommnisse gab.

Der ältere Bruder. Said, war der Polizei bereits bekannt: Er hat vor einigen Jahren, 2011, an einer islamistischen Terrorcamp-Ausbildung in Syrien festgenommen. Said Kouachi habe deswegen unter Beobachtung der Polizei gestanden. Man habe aber nichts erkennen können, das auf die Vorbereitung eines Terroranschlags hingedeutet hätte.

Der 18-jährige Cousin meldet sich 12 Stunden später auf einer Polizeistation und stellt sich der Polizei, nach dem sein Name in den sozialen Netzwerken genannt wurde. Der Fahndungsdruck sei ihm zu groß geworden, heißt es. Gleichzeitig heißt es, der 18-jährige beteurere seine Unschuld. Er soll das Fluchtfahrzeug für seine beiden Cousins gefahren haben. Es werden ebenfalls Aussagen von Mitschülern gemeldet, der Verdächtige habe zu dieser Zeit im Unterricht gesessen.

Weiterer Mord in Paris: Polizistin wird hinterrücks erschossen

Während die Mörder von "Charlie Hebdo" noch auf der Flucht sind, wird ein weiterer Mord gemeldet: Die Polizistin Clarissa Jean-Philippe (26) ist in Paris hinterrücks niedergeschossen worden, als sie einen Verkehrsunfall aufgenommen hat. Ein städtischer Angestellter wird schwer verletzt. Die Polizistin, die sich gerade als Praktikantin auf den Eintritt in den Polizeidienst vorbereitet, stirbt später im Krankenhaus. Ihre Familie stammt von der Karibik-Insel Martinique.

Der Mörder ist flüchtig. Die Polizei nimmt - wie später zu erfahren ist - DNA-Proben des gelben Regenmantels, der im Unfallauto zurückgelassen worden ist. Die DNA-Probe kann zugeordnet werden; Es handelt sich um den polizeibekannten Amedy Coulibaly. Dieser Name stent auch auf dem Personalausweis, der in dem zurückgelassenen Auo gefunden wird.

Sicherheitskräfte umstellen Gebäudekomplex in Reims

Meldungen zufolge sind inzwischen massive Einheiten der Sicherheitskräfte nach Reims unterwegs. Von dort stammen die beiden flüchtigen Brüder Kouachi. Ein Gebäudekomplex sei umstellt, heißt es Abends. Einige Stunden später heißt es, sieben Personen seien dort festgenommen worden, alle aus dem Umfeld der Verdächtigen.

Tankstellenbesitzer erkennt die flüchtigen Terroristen-Brüder

Die beiden Brüder halten an einer Avia-Tankstelle bei Villers-Cotteretes in Nordfrankreich und stehlen Nahrungsmittel und Benzin. Anderen Berichten zufolge haben sie die Tankstelle überfallen. Die beiden Terroristen fahren Richtung Paris davon. Der Tankstellenbesitzer erkennt die beiden Brüder aufgrund der Fahrungsfotos und informiert die Polizei.

Die Tankstelle wird von der Polizei abgesperrt. Sicherheitskräfte postieren sich an den Einfahrtsstraßen von Paris.

Französische Medien melden, dass die flüchtigen Terroristen im Gebiet  um l´Aigne  lokalisiert seien, und dass dort ein starkes Polizeiaufgebot zusammen gezogen werde.

Für das Gebiet in Paris wurde höchste Sicherheitsstufe ausgerufen, Jetzt  wird die Sicherheitsstufe auch auf das benachbarte Gebiet der ausgedehnt.

Meldungen zufolg wird das Dorf von starken Polizeirkräften durchkämmt. Das Gebiet werde in einem Radius von 20 auf 15 km von den Einheiten von Sicherheitskräften der Polizei und des durchkämmt, die sich das Gebiet aufgeteilt haben. Über Twitter werden Fotos aus dem Suchgebiet veröffentlicht: Sicherheitskräffte durchkämmen Haus um Haus.

88.000 Sicherheitskräfte sind in ganz Frankreich im Einsatz. Niemals zuvor hat es in Frankreich einen Einsatz in diesem Umfang gegeben.

Im Verlauf der weiteren Stunden werden weitere Dörfer, sowie ein Waldstück durchsucht. Die Suche am Boden wird bei Einbruch der Dunkelheit abgebrochen.

Verfolgungsjagd mit Schießerei - Terroristen nehmen Geisel

Am Freitag Morgen ist die Polizei offenbar einen Schritt weiter: Es soll eine Verfolgungsjagd und eine Schießerei gegeben haben. Inzwischen heißt es, die mutmaßlichen Attentäter hätten Geiseln genommen.

Der amerikanische TV-Sender NBC meldet, dass die beiden flüchtigen Brüder seit mehreren Jahren Einreiseverbot in die USA haben: Sie stehen seit mehreren Jahren auf der "No Fly"-Liste der USA. Die Darstellung wird vom französischen Sender iTele bestätigt.

Am Vormittag des 09. Januar 2015 meldet sich eine Frau bei der Polizei: Die beiden Terroristen, die sie ganz klar identifizierte, hätten sie angehalten und ihr das Auto weggenommen. Nun wissen die Sicherheitskräfte, dass die Flüchtigen wieder unterwegs sind.

Die beiden Terroristen werden an einer Einfallsstraße nach Paris von Sicherheitskräften gestoppt, ganz in der Nähe des Flughafens Charles de Gaulle. Bereits seit gestern hatten sich Einsatzkräfte an den großen Einfallsstraßen nach Paris postiert. Offensichtlich wurde eine Rückkehr der Terroristen nach Paris erwartet.

Die beiden Brüder flüchten, verfolgt von den Einsatzkräften, in eine nahegelegene Druckerei in Dammartin-en-Goele. Dort verschanzen sie sich. Der Besitzer öffnet den Terroristen die Tür. Vorher weist er einen anwesenden Mitarbeiter der Druckerei an, sich zu verstecken.  Der Druckerei-Mitarbeiter, versteckt  sich im 2. Stock im Speisesaal in einer kleinen Spüle; die Terroristen merken nichts. Einmal trinkt ein Terrorist über ihm etwas. Der Mitarbeiter hält den Atem an. Später informiert er per SMS seine Angehörigen und die Polizei.

Ein französischer Sender ruft in der Druckerei an, und tatsächlich geht der ältere der Brüder ans Telefon. Er erzählt dem Sender, er gehöre zur Terror-Organisation Al  Kaida Jemen. Der Anschlag seit von langer Hand geplant gewesen, schon 2011 habe ein mittlerweile von der USA getöteter Al Kaida-Chef mit den Planungen begonnen.

Schon vor einigen Monaten hatten Medien in Deutschland berichtet, dass die islamistische Terror-Organisation Al Kaida Jemen mehrere "spektakuläre" Terror-Anschläge in Europa plane. Da Al Kaida imagemässig gegenüber der syrisch-irakischen, islamistischen Terror-Organisation "IS Islamischer Staat" ins Hintertreffen geraten sei, wolle sie durch solche Anschläge ihr Image unter den Islamisten wieder verbessern.

Im Laufe des Tages ruft der Supermarkt-Terrorist dutzende Freunde und Bekannte an und versucht, diese zu Angriffen auf Pariser Polizeistationen zu überreden - vergeblich!

Die Druckerei , in der sich die Charlie-Hebdo-Mörder geflüchtet haben, wird von Sicherheitskräften umstellt. Die Einsatzkräfte platzieren sich auch auf dem Dach des Gebäude und werten die Gebäudepläne aus. Die Sicherheitskräfte nehmen Kontakt mit den beiden Brüdern auf. Diese wollen nicht aufgeben, sondern "als Märtyrer" sterben.

Auf  dem nahegelegenen Flughafen Chales de Gaulle werden zwei Landebahnen gesperrt, denn die Terroristen sollen Raketenwerfer bei sich haben: Anfliegende Flugzeuge sollen nicht gefährdet werden.

Weitere Geiselnahme in jüdischem Supermarkt: Vier Geiseln werden sofort erschossen

In der Zwischenheit gibt einen weitereren Terror-Anschlag in Paris. Der Attentäter, Amedy Coulibaly, der gestern eine Polizistin erschossen hatte, stürmt in einen koscheren jüdischen Supermarkt in Porte des Vincennes. Er ruft "Ihr wisst ja, wer ich bin". 

Die Supermarkt-Besucher können sich aber verstecken: Der Supermarkt-Angestellte Lassana Bathily (24), Moslem und aus Mali,  bringt die Besucher im Kühlraum des Supermarktes ins Sicherheit; darunter eine Frau mit einem Kleinkind. Er schaltet die Kühlung aus und auch das Licht und weist die Menschen an, ruhig zu sein. Später gelingt ihm die Flucht aus dem Supermarkt. Die Polizei fordert ihn auf, die Hände über den Kopf zu nehmen. Dann hilft er der Polizei mit Informationen. Der französische Innenminister wird Bathily, der 2006 als Flüchtling aus Mali nach Frankreich kam, keine zwei Wochen später in Anerkennung seiner mutigen Tat die französische Staatsbürgerschaft verleihen.

Rudi Hadat, der sich ebenfalls im Kühlraum versteckt hat, erzählt später: Der Terrorist ruft, er werde jeden töten, der sich ihm jetzt nicht zeige. Daraufhin verlassen vier Menschen den Kühlraum und stellen sich dem Terroristen: Yohan Cohen, Yoav Hattab, François-Michel Saada und Philippe Braham. Coulibaly erschiesst sie alle. Vor ihrem Tod können die vier Juden den Islamist noch davon überzeugen, dass es außer ihnen keine weiteren Kunden im Supermarkt gibt. Coulibaly glaubt ihnen und die 15 übrigen Menschen im Kühlraum kommen mit dem Leben davon.

Den Sicherheitskräften, die den Supermarkt abriegeln, teilt der Geiselnehmer seine Forderungen mit: Den beiden Terroristen, die sich in der Druckerei verschanzen, soll freier Abzug gewährt. Sonst werde er die Geiseln töten. Auch er führt ein Telefonat mit einem Journalisten von BFM TV  und teilt mit, er sei von der Terrororganisation "IS - Islamischer Staat". Er habe sich mit dem beiden Terroristen von Al Kaeda abgesprochen und den Terroranschlag synchornisiert: "Ihr die Redaktion. Ich die Polizei". Den Einsatzkräften sagt der Terrorist in einem anderen Telefonat: "Ich habe vier getötet".

Später werden die Einsatzkräfte seine Bewaffnung finden; Eine Maschinenpistole, eine automtische Pistole und 15 Stangen Dynamit. Die Polizei wird ausserdem herausfinden, dass die Freundin des Supermarkt-Terroristen und die Frau eines der Kouachy-Brüder innerhalb eines Jahres mehr als 500 mal miteinander telefoniert haben.

Beim Beenden des Gesprächs mit dem TV-Sender macht der Supermarkt-Attentäter einen entscheidenden Fehler: Er legt das Telefon nicht richtig auf. Ab jetzt kann die Polizei mithören, was im Supermarkt vor sich geht. Außerdem gelingt es den Ermittern, sich in das Videoüberwachungssystem des Supermarktes einzuschalten. Ab da können die Ermittler auch per Überwachungs-Video verfolgen, was im Supermarkt vor sich geht.

Gegen Abend starten die Sicherheitskräfte den Zugriff auf die Druckerei: Übers Dach werden Blendgranaten in  das Gebäude geworfen. Rauchwolken steigen auf. Die beiden Terroristen stürmen daraufhin mit ihren Kalaschnikosw im Anschlag aus dem Gebäude. Sie schießen wild um sich und treffen 2 Sicherheitskräfte. Dann werden sie von den Sicherheitskräften erschossen.

Unmittelbar danach hören die Einsatzkräfte in Paris durch das nicht richtig aufgelegte Telefon, dass der Supermarkt-Attentäter betet. Auch sie geben grünes Licht für den Zugriff. Mindestens eine Blendgranate wird gezündet. Im darauffolgenden Feuergefecht stirbt der Attentäter, und ebenso zwei Geiseln. Weitere Geiseln rennen aus dem Gebäude und werden von den Einsatzkräften in Sicherheit gebracht. Darunter, den Videos zufolge, auch eine Geisel mit kleinem Kind auf dem Arm.

Die Komplizin des Supermarkt-Terroristen, Hayat Boumeddiene, ist noch flüchtig. Geheimdienst-Informationen zufolge soll sie Anfang Januar 2015 in die Türkei gereist sein und kurz darauf  die Grenze nach Syrien überquert haben.

Die Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" stellt ihr Erscheinen trotz der schrecklichen Verluste an Menschenleben nicht ein. In den folgenden Tagen, Wochen und Monate gehen massive Spenden für die Satirezeitschrift ein. Diese kommen den Hinterbliebenen der Opfer zugute.

Am 14. Januar erschien trotz des Attentats die nächste Nummer von "Charlie Hebdo": Die Startauflage von einer Million Exemplaren war sofort ausverkauft. Infolge mehrere Nachdrucke erreichte die Ausgabe schließlich eine Rekordzahl von 7 Millionen Exemplaren.

Auch die Abonnentenzahl schnellt infolge des Anschlags in der Höhe und aus dem Verkauf der darauffolgenden Ausgaben der folgenden zwei Monate verblieb ein Gewinn von rund 20 Millionen Euro, der das weitere Überleben und Erscheinen der Satirezeitschrift sichert.

Am 19. Januar 2015 gab "Charlie Hebdo" bekannt, dass das Satziremagazin zukünftig von Chefredakteur G+erard Biard zusammen mit dem beim Anschlag verletzten Zeichner "Riss" (Laurent Sourisseau) geführt wird.

Heute gehört "Charlie Hebdo" jeweils zu 40% dem bei dem Anschlag verletzten Zeichner Riss und den Eltern des ermordeten Herausausgebers, Charb. Weitere 20% gehören dem Manager Eric Portheault. 

Mit dem Slogan "Je suis Charlie Hebdo - Ich bin Charlie Hebdo" solidarisierten sich weltweit hunderttausende Menschen mit dem Satiremagazin und setzten ein Zeichen für Meinungs- und Pressefreiheit. Damit griffen die Menschen einen Satz auf, den die überlebende Redaktion von "Charlie Hebdo" nach dem Anschlag auf ihrer Homepage gepostet hatte.

Am Abend des 7. Januars nahmen rund 35.000 Menschen in Paris auf einer spontanen Solidaritätskundgebung teil. Am 9. Januar zeigten geschätzt 700.000 Menschen überall in Frankreich ihre Solidarität mit den Opfern. Am 11. Januar rief Frankreich zu eine offiziellen Kundgebung auf. Über 3,7 Millionen Menschen gingen an diesem Tag für "Charlie Hebdo" und die Presse- und Meinungsfreiheit auf die Straße - alleine in Paris geschätzt rund 1,4 Millionen Menschen. Gut 50 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt beteiligten sich zusammen mit der französischen Regierung am Trauermarsch in Paris. 

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