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Köln-Exzesse: Polizeipräsident informiert Innenminister - Sondersitzung Innenausschuss - Polizei bestätigt nordafrikanische Herkunft der Tatverdächtigen - Ermittlungsgruppe auf 80 Beamte aufgestockt

Stand: 07.01.16 14:09 Uhr

07.01.2016 . Der Kölner Polizeipräsident Wolfgang Albers informiert noch heute den Innenminister von Nordrhein-Westfahlen, Ralf Jäger, über die "massiven Übergriffe in der Silvesternacht". Am kommenden Montag tagt der Innenausschuss des NRW-Parlaments in einer Sondersitzung zu den Vorfällen. Das teilte die Kölner Polizei heute mit. Aus einer Gruppe von rund 1.000 Männern heraus waren in der Silvesternacht auf dem Kölner Bahnhofsvorplatz mindetens 121 Frauen bestohlen und in teils massivster Weise sexuell belästigt worden. Die Aussagen der Opfer, dass die Tatverdächtige "nordafrikanischer" Herkunft seien, wurde heute von der Polizei in einer Pressemitteilung offiziell bestätigt. Noch in der Neujahrsnacht waren im Zusammenhang mit den Übergriffen mindestens 15 Asylbewerber vorläufig festgenommen worden. Die Ermittlungsgruppe sei zwischenzeitlich auf 80 Polizisten aufgestockt worden.

Zwischenzeitlich sind nach Angaben der Kölner Polizei 16 Männer identifiziert worden. Die Tatnachweise stünden aber noch aus. Polizeipräsident Wolfgang Albers habe, so die Pressestelle der Polizei, "unmittelbar nach dem Bekanntwerden der massiven Übergriffe in der Silvesternacht am Hauptbahnhof Köln alle Maßnahmen zur lückenlosen Darstellung des Einsatzverlaufs getroffen."

"Noch heute" werde Albers den Innenminister des Landes Nordrhein-Westfalen Ralf Jäger "umfassend informieren": Für den kommenden Montag (11. Januar) ist der Polizei zufolge eine Sondersitzung des Innenausschusses anberaumt.

Bis dahin wolle der Polizeipräsident keine weiteren Einzelheiten nennen. Wörtlich heißt es, Polizeirpäsident Wolfgang Albers stelle klar: "Aus Respekt vor dem Parlament werde ich für die Öffentlichkeit zunächst bis zu diesem Zeitpunkt keine weiteren Details zur Einsatzvorbereitung und zum Einsatzverlauf erläutern".

Die Kölner Tageszeitung "Kölner Express" hatte zuvor schwere Anschuldigungen gegen den Polizeipräsidenten erhoben: Polizisten, die in der Silversternacht am Kölner Hauptbahnhof im Einsatz waren, hätten dem Kölner Express berichtet, bereits in der Silvesternacht sei eine Sammelliste mit den Personalien von 15 Männern erstellt worden. dabei habe es sich nachweislich um Asylbewerber gehandelt. Die Polizei halte das Dokument aber unter Verschluss. Die erst nach den Veröffentlichungen des "Kölner Express" erfolgte Pressemitteilung der Kölner Polizei, daas 16 Tatverdächtige ermittelt seien, scheint die Recherchen des "Kölner Express" zu bestätigen:

In der heutigen Polizei-Pressemitteilung heißt es dazu: "Bislang haben die Mitglieder der Ermittlungsgruppe insgesamt 16 junge Männer identifiziert, die für Straftaten in der Silvesternacht am und im Kölner Hauptbahnhof verantwortlich sein könnten. Bei diesem Personenkreis handelt es sich weitestgehend um aus dem nordafrikanischen stammende Männer. Die Aufgabe der Kriminalbeamten ist es jetzt, diesen Identifizierten konkrete Straftaten nachzuweisen. Dazu werden unter anderem die vorliegenden Videosequenzen analysiert und die Aussagen von Geschädigten und Zeugen ausgewertet." 

Die Ermittlungsgruppe "Neujahr" ist nach den Angaben der Polizei mittlerweile "zeitnah personell aufgestockt worden. Bis zu 80 Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten arbeiten derzeit auf Hochtouren. Derzeit liegen 121 Strafanzeigen vor, die in den Deliktsbereich der Ermittlungsgruppe gehören. In etwa drei Viertel der Fälle handelt es sich um Sexualstraftaten, teilweise in Verknüpfung mit Eigentumsdelikten. Bei allen anderen Fällen liegen den Ermittlungen Körperverletzungs- und Diebstahlsdelikte zu Grunde."

 

Die Polizei Köln bittet weitere Opfer erneut, zeitnah Strafanzeige zu erstatten. Passanten, die Straftaten beobachtet oder sogar auf Handyvideos aufgezeichnet haben, werden dringend gebeten, sich umgehend zu melden.

Hinweise bitte an die Ermittlungsgruppe "Neujahr" unter der Telefonnummer 0221/229-0 oder per E-Mail an poststelle.koeln@polizei.nrw.de. 

 

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