Barbara Bosch beim Neujahrempfang | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Keine Angst vor Flüchtlingen! Traditioneller Neujahrsempfang in der Stadthalle

Stand: 06.01.16 16:03 Uhr

Reutlingens Oberbürgermeisterin Barbara Bosch hat heute zum Neujahrsempfang in die Stadthalle eingeladen. Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern ließ sie das vergangene Jahr Revue passieren und gewährte auch einen Ausblick auf das neue Jahr. Traditionell wurden auch Reutlinger geehrt, die sich durch ihr bürgerschaftliches Engagement in besonderer Weise für die Stadt eingesetzt haben.


Mit dem Triumphmarsch aus AIDA begrüßte das Bläserquintett der Württembergischen Philharmonie Reutlingen die zahlreichen Gäste in der Stadthalle, die – wie Barbara Bosch in ihrer darauffolgenden Rede festhielt – vor kurzem zu einem Vorzeigeprojekt europäischer Architektur ernannt wurde.

Schnell kam Bosch auf das Thema Flüchtlinge zu sprechen, das die Menschen im vergangenen Jahr bundesweit beschäftigt habe und das auch 2016 ein wichtiges Thema sein werde. Die Städte müssten sich besonders um die bleibeberechtigten Flüchtlinge kümmern, ihnen Integrationskurse bieten und die Kinder in der Schule gezielt fördern. Reutlingen sei ein eindrucksvolles Beispiel hierfür, weil an jedem der inzwischen beschlossenen Standorte für Flüchtlingsunterkünfte begleitend dann zur Inbetriebnahme auch ein Netz aufgebaut werde an Sozial- und Hausmeisterbetreuung, Sprachkursen und Sicherheitsdiensten über Nacht und an den Wochenenden – so Bosch

Nach derzeitigem Stand erwarte die Stadt für 2016 weitere mindestens 800 Menschen, die in Reutlingen untergebracht werden müssen. Wenn es laut Bosch bei diesen 800 bleiben würde, dann wäre ab Mitte 2016 die Unterkunft gesichert, weil man im Gemeinderat die erforderlichen Entscheidungen zuletzt mit einer dritten Tranche für weitere zehn Standorte getroffen habe.

Bosch lobte das viele ehrenamtliche Engagement der Bürger. Es sei ein gutes Mittel gegen Hetzparolen. Bosch habe großes Verständnis für die Sorgen der Menschen. Und die ungeheuerlichen Vorgänge an Silvester am Kölner Hauptbahnhof würden auch sie sehr beunruhigen. Für menschenverachtende Parolen habe sie aber überhaupt kein Verständnis. Erst recht nicht für anonyme Drohungen gegen Leib und Leben von Personen, wie es im vergangenen Jahr in Reutlingen geschehen sei.

Kein Reutlinger müsse Angst um seine Zukunft haben, auch wenn aufgrund der vielen Flüchtlingsarbeit das Geld an anderer Stelle vielleicht knapp werde. Die Stadtverwaltung wolle deshalb im kommenden Jahr die dringlichsten Aufgaben zuerst abarbeiten. Das seien die Schadstoffsanierungen an den Schulen und im Rathaus, die Flüchtlingsunterbringung und bereits begonne Bauprojekte. Daneben sei die Bereitstellung von genügend Wohnraum für alle Bevölkerungsgruppen eine wichtige Aufgabe. In diesem Bereich habe sich in den vergangenen Jahren bereits viel getan, so Bosch.  Reutlingen zeige ihrer Meinung nach in vielerlei Hinsicht eine dynamische Entwicklung: im Wohnungsbau, als Wirtschaftsstandort, beim Städtebau, beim Ausbau der Kinderbetreuung, ja sogar bei den Finanzen. Immerhin konnte die Stadtverwaltung in den letzten zehn Jahren 40 Millionen Euro Schulden abbauen und Reutlingen stehe laut einem aktuellen Pressebericht unter den baden-württembergischen Großstädten am besten da.

Für 2016 stünden laut Bosch einige Entscheidungen an, etwa, wie es mit der sanierungsbedürftigen Oberamteistraße weitergehe, ob die Regionalstadtbahn mit Modul 1 finanziert werden könne und wie es im Zusammenhang mit der Klage gegen die Erweiterung der Outletcity Metzingen weitergehen solle.

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