Ein muslimisches Gräberfeld, eingeweiht im April zweitausend-fünfzehn. Ein Zeichen der Zeit, ein Zeichen des Miteinanders und ein Zeichen für gelebte Integration in der Kurstadt im Ermstal. Das Miteinander zwischen den Migranten und den Alteingesessenen sei in Bad Urach schon seit Jahren sehr gut, sagte Bürgermeister Elmar Rebmann. Die guten Erfahrungen mit den Uracher Migranten stimmten optimistisch für die Herausforderungen der Integration der Flüchtlinge.
"Diese Menschen sind in der Zwischenzeit in der zweiten und dritten Generation noch hier", sagte Bürgermeister Elmar Rebmann. "Ohne diese Menschen könnte ich mir die Bundesrepublik Deutschland in dem Maße auch nicht vorstellen, auch den wirtschaftlichen Erfolg nicht vorstellen, den die Bundesrepublik Deutschland hat." So ist es ganz selbstverständlich, dass auch türkische und portugiesische Gruppen beim Uracher Schäferlauf dabei sind.
Der Schäferlauf war im vergangenen Jahr wieder der Höhepunkt im Veranstaltungskalender. Wieder einmal wurden alt-bewährtes und Traditionelles mit Neuem gemischt, beispielsweise mit einem komplett neuem Branding und eigenem Auftritt in Web und Sozialen Medien. "Auch die Auktionen im Vorfeld", sagte Rebmann, "Auch das mit den Schäfchen, die von den Kindern aus den Kindergärten und Schulen gemalt wurden, war toll, und der Festsonntag war absolut gigantisch. Es war tolles Wetter, viele Menschen in unserer Stadt, und wir haben wieder gezeigt, dass wir das schönste Heimatfest im Ländle haben."
Doch auch wenn dieses Jahr schäferlauffrei ist, so gibt es ordentlich was zu feiern: Vor genau siebenhundert Jahren wurde Urach erstmals als Stadt erwähnt. Den Festakt gibt es schon im Januar in der Festhalle mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Beim Stadtfest wird eine Stadtsymphonie aufgeführt, und der Uracher Wasserfall wird in die Stadt geholt. "Es ist uns gelungen, über einen Künstler eine Lichtinstallation zu beauftragen", sagte Bürgermeister Rebmann. "Und dann wird der Uracher Wasserfall in seinen Facetten projiziert auf den Kirchturm der Amanduskirche, und das wird unterlegt mit der Musik eines Bad Uracher Musikers."
Eines der bedeutenden Ereignisse im vergangenen Jahr war aus Rebmanns Sicht die Einweihung des neuen Hauses des Tourismus mit Tourist-Info und Entdeckerwelt, außerdem die Übernahme der Stadtbus-Linien durch die Stadtwerke. Eines der bedeutendsten Projekte, die dieses Jahr vorangebracht werden soll, ist die Elektrifizierung der Ermstalbahn als erster Schritt zur Regionalbahn Rhein-Neckar. Hier fallen im Frühjahr auf Bundesebene wichtige Entscheidungen. In Bad Urach selbst wird im Herbst zu entscheiden sein, ob Elmar Rebmann Bürgermeister bleibt. Er jedenfalls tritt wieder an.
"Ich möchte heute einfach erklären, dass ich noch mal kandidieren werde, dass ich mich freuen würde, wenn mir die Uracher für die zweite Wahlperiode noch mal ihr Vertrauen schenken, mir die letzten Jahre sehr viel Spaß gemacht haben, hier in Urach zu arbeiten, und ich mir wünsche, dass wir in diesem guten Miteinander mit dem Gemeinderat und auch mit dem Team hier in der Stadtverwaltung acht Jahre erfolgreich Bad Urach gestalten können", sagte Rebmann.
Das jetzt gerade begonnene Jahr wird also für die Stadt Bad Urach auch wieder ein sehr ereignisreiches werden – auch ganz ohne Schäferlauf.
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