Oberbürgermeister Helmut Reitemann | Bildquelle: RTF.1

Balingen:

Noch viel zu tun - Oberbürgermeister Reitemann blickt auf das vergangene Jahr zurück

Stand: 29.12.15 13:26 Uhr

Für Helmut Reitemann persönlich war es mit Sicherheit ein erfolgreiches Jahr. Denn er wurde mit eindeutiger Mehrheit als Oberbürgermeister der Stadt Balingen in seinem Amt bestätigt. Er sprach mit uns über das vergangene und auch über das kommende Jahr.


Strahlende Gesichter im Balinger Rathaus. Am achten März dieses Jahres wurde der amtierende Oberbürgermeister mit 82 Prozent der Wählerstimmen wieder gewählt – über sämtliche Ortsteile hinweg. Für Reitemann ein großer Vertrauensbeweis. Das habe ihn einfach auch bestätigt in der bisherigen Arbeit. Und er sei zuversichtlich, dass er und die Bürger das auch weiter so miteinander tun könnten. Das Ergebnis habe ihm natürlich richtig Mut und auch Schub gegeben, noch mal vorwärts zu gehen und auch einiges zu bewegen in der Stadt.

Nein, auf seinen Lorbeeren ausruhen will sich der OB nicht. Ein dringendes Anliegen ist ihm das noch immer nicht bebaute Strasser-Gelände: Das Ziel sei es eben, auf diesem Gelände ein Einzelhandelskonzept zu realisieren, ganz bewusst in der Nähe der Innenstadt, nicht auf der grünen Wiese draußen, nicht irgendwo im Gewerbegebiet, sondern ganz bewusst in der Nähe der Innenstadt, damit dieses Einzelhandelszentrum oder dieses Konzept dann eine positive Wirkung auf die Innenstadt habe und umgekehrt genauso – so Reitemann.

Für Unmut habe auch die Verzögerung der Bebauung des Mühltorplatzes gesorgt. Der Bauträger hatte eigentlich im Sommer mit den Arbeiten beginnen wollen. Dann hatte das Landesdenkmalamt Grabungen angemeldet, die den Baubeginn verzögern. Im August des neuen Jahres soll es dann aber losgehen. In Reitemanns Augen sei das dringend notwendig, denn die Stadt benötige weiteren Wohnraum.

Gerade mit Blick auf die Flüchtlinge sei das wichtig. Durch die Landeserstaufnahmestelle in Meßstetten, sei Balingen davon zwar kaum betroffen. Aber es würden mehr und mehr Menschen in Deutschland anerkannt. Reitemann geht davon aus, dass davon auch welche nach Balingen ziehen werden. Diese will er bestmöglich integrieren: Die Stadt wolle – wenn nicht unbedingt notwendig – keine reinen Flüchtlingsbauten schaffen, denn man wolle ja nicht irgendwo sagen, dass es eine bestimmte Ecke gäbe, wo nur Flüchtlinge leben. Stattdessen wolle man ganz bewusst von vornherein Integration betreiben und von vornherein auch in solchen Häusern eine Durchmischung hinbekommen.

Auch an den Vorfall im Asylbewerberheim dieses Jahr muss der OB denken. Dort war eine brennbare Flüssigkeit verschüttet worden – bis heute ist nicht geklärt, ob absichtlich oder aus Versehen. Für Reitemann zählt nur, dass die dort lebenden Menschen gemerkt hätten, dass sie von Seiten der Balinger Unterstützung bekommen hätten.

Auch an die Einweihung des Zollernalbklinikums denkt Reitemann mit Freude zurück. Im November war auch der zweite Teil des Neubaus in Betrieb genommen worden. Für die Stadt und den Landkreis sei das sehr wichtig, da die Klinik geräte- und personaltechnisch sehr gut aus ausgestattet sei.

Und noch eine positive Entwicklung habe es gegeben: Der Schulbericht zeige auf, dass in einer Prognoserechnung, die die Stadt speziell für Balingen habe erstellen lassen, bis zum Jahr 2030 keine unserer Balinger Schulen schließen müsse. Die letzten Jahre über habe die Stadt eigentlich noch mehr Zuspruch in die Schulen hinein erfahren – insbesondere Schüler von auswärts kämen sehr gerne in die Balinger Schulen, weil es dort ein sehr gutes Angebot gäbe.

Auch finanziell sei die Stadt – zumindest noch – in einer sehr guten Situation. Und das sei laut Reitemann auch notwendig: Die Stadt habe sehr viele Aufgaben zu erledigen, insbesondere was die Kommunen landauf, landab sehr plagen würde, das seien die Auflagen im Bereich des Brandschutzes. Diese seien sehr hoch geschraubt und manchmal einfach auch nicht mehr nachvollziehbar. Dennoch werde die Stadt die Vorschriften aufrecht erhalten, weshalb sehr viel Geld muss in die Schulen fließen müsse.

Was den OB dieses Jahr auch noch beschäftigt hat: Die Landesgartenschau, die die Stadt im Jahr 2023 ausrichten will. Mit den ersten Planungen haben die Verantwortlichen bereits begonnen und der Bürgerschaft das Gelände gezeigt und Ideen präsentiert. Im Frühjahr will die Stadt nun mit den Balingern in Workshops Ideen zur Umsetzung erarbeiten.

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