Thomas Poreski besucht Fahrradwerkstatt | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Sozial Benachteiligten helfen - Poreski besucht Fahrradwerkstatt der BruderhausDiakonie

Stand: 23.12.15 18:09 Uhr

Entstanden war die Fahrradwerkstatt der Reutlingen BruderhausDiakonie vor inzwischen fast 30 Jahren - um arbeitslosen Jugendlichen eine Alternative zur täglichen Langeweile zu bieten und sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Heute verfolgen die Verantwortlichen noch immer ein ähnliches Ziel. Der grüne Landtagsabgeordnete aus dem Kreis Reutlingen, Thomas Poreski, hat die Einrichtung jetzt gemeinsam mit den Landes- und Kreisbehindertenbeauftragten besucht.


In der Fahrradwerkstatt in der Tübinger Straße arbeiten keine Menschen mit Behinderung. Hier arbeiten Jugendliche, die anderweitig benachteiligt sind und deshalb keinen Job bekommen. Hier geht es um den Nachteilsausgleich: "Hier sind Jugendliche beschäftigt und werden ausgebildet, die sozial benachteiligt sind, die lernbeeinträchtig sind und ohne besondere Förderung und Hilfe, im normalen Ausbildungsmarkt wenig oder keine Chancen haben, und die eben besondere Unterstützung brauchen, eben pädagogische Unterstützung und auch noch eine intensive fachliche Unterstützung." - so Thomas Wied, Leiter des Ausbildungsverbunds BruderhausDiakonie.

Die Idee sei laut Thomas Poreski, dass auch im Bereich der Behinderten mit einem Nachteilsausgleich künftig operiert werde - man also nicht völlig getrennte Hilfesysteme habe, sondern dass sich alle Systeme öffnen könnten und dass die Person, für das, was sie eben nicht in vollem Umfang leisten könne, einen Nachteilsausgleich bekomme, dann aber ganz normal an der Gesellschaft teilhaben könne.

Schon während der Ausbildung können die Jugendlichen Kontakte zu Firmen knüpfen und so ihre Einstellungschancen erhöhen. Betreuung von Seiten der BruderhausDiakonie bekommen sie dann auch noch eine Weile nach Beendigung ihrer Ausbildung.

Gerade im Bereich "Langzeitarbeitslosigkeit" wünscht sich Wied mehr Unterstützung von der Politik. Die Erfahrung der BruderhausDiakonie sei laut Wied, dass mit solchen Unterstützungsmöglichkeiten, die sie anbieten, eine Tagesstruktur geboten werde, psychische Erkrankungen – wenn vorhanden – auch in der Stärke abnehmen würden und auch sonstige Problematiken nicht mehr lebensentgegenstehend seien wie wenn jemand den ganzen Tag arbeitslos daheim sitzen würde.

Die Landesgrünen wollen laut Poreski, dass man dieses System des Nachteilsausgleichs in allen Bereichen habe, dass eben jemand nicht drauf festgelegt sei, ob er in einer Werkstatt für Behinderte, in einem normalen Betrieb, wenn er benachteiligt sei, seine Ausbildung bekomme, sondern dass er immer, egal, wo er das dann ableisten wolle, die Unterstützung bekomme, dass er sich nachher in einem normalen Lebens- und Arbeitsverhältnis bewegen könne.

Der Anspruch auf Nachteilsausgleich sei im Wahlprogramm der Grünen laut Poreski "ganz gut" vertreten. Und auch das Regierungspgrogramm habe sich in den vergangenen Jahren bereits ausführlich damit befasst – so der Landtagsabgeordnete.

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