Europabus informiert über Wahl | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Europabus informiert auf dem Marktplatz zur Europawahl

Stand: 07.05.14 19:15 Uhr

Noch gerade mal zweieinhalb Wochen sind es bis zur Europawahl. Viele Wähler sind aber noch völlig planlos, wen oder ob sie überhaupt wählen sollen. Denn für viele ist das Europäische Parlament ein großes Mysterium. Um die wichtigsten Fragen zu beantworten, tourt jetzt ein Bus mit Mitarbeitern des baden-württembergischen Staatsministeriums durch die großen Städte im Land. Heute stand der Europabus auf dem Reutlinger Marktplatz.

Informieren, Fragen beantworten, animieren – das ist das Hauptanliegen derer, die zur Zeit mit dem Europabus durchs Ländle touren. Denn die Politiker befürchten, dass die Wahlbeteiligung bei der anstehenden Wahl zum Europäischen Parlament sehr niedrig sein wird.

Laut FDP-Europakandidat Dr. Bernd Leweke möchte der Bus vermitteln, dass möglichst viele Leute zur Wahl gehen – egal, welche Partei sie wählen würden, Hauptsache sie würden wählen gehen. Wenn sie nicht wählen gehen würden, dürfen sie sich hinterher auch nicht beschweren, wenn es nicht nach ihrer Nase laufe, so der Politiker. Dazu hatten die Verantwortlichen zahlreiche Themenbroschüren ausgelegt. Bei einem Frage- und Antwortspiel konnten die Besucher ihr Wissen über Europa testen. Oder wichtige Dinge zur Wahl – wie etwa der Wahlschein aussieht – aber auch zur EU an sich erfahren. 

Laut Leweke gebe es ja immer wieder Vorurteile in Europa. Die Leute hätten den Eindruck, dass es nur um energieintensive Staubsauger oder Glühbirnenverbote gehe. Europa sei aber eben viel mehr. Europa sei ein friedenssichernder Bereich. Europa sei ein Wirtschaftsraum, von der Wertschöpfung her gesehen sogar der weltweit größte Wirtschaftsraum. Die Krise in der Ukraine würde altuell zeigen, dass Europas Außengrenzen nicht unberührbar seien. Eine Vereinheitlichung der Verteidigungspolitik sei sehr wichtig. Wichtiger beispielsweise, als weitere Staaten wie die Türkei in die EU zu kriegen. Es sollte Leweke zufolge im Augenblick nicht die Priorität sein, die Europäische Union zu erweitern. Es sollte vielmehr darum gehen, die Europäische Union im Inneren zu stabilisieren, die Verteidigungspolitik zu vereinheitlichen und den Schuldenländern zu helfen, ihren Schuldenberg abbauen zu können. 

Deutschland spiele dabei als eines der wirtschaftlich erfolgreichsten Länder in der EU eine führende Rolle. Als Beispiel für den Erfolg nannte Leweke das Duale Ausbildungssystem. Das würde jetzt in andere EU-Staaten exportiert, um gegen die hohe Arbeitslosigkeit vorzugehen. Kritisch betrachte der Europakandidat das Kippen der Dreiprozenthürde. Der liberale Politiker habe die Befürchtung, dass diese ganzen Splittergruppierungen, die dann hineinkommen würden, "einfach den Laden aufhalten" würden, dass das Europaparlament zur "Quasselbude" verkomme. Wer sich jetzt selbst vor der Wahl noch umfassend informieren möchte, oder einfach mal sein Wissen über Europa testen will, kann das morgen in Balingen tun. Denn da steht der Europabus von 9.30 Uhr bis 16 Uhr auf dem Marktplatz.

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