Christian O. Erbe | Bildquelle: RTF.1

Region Neckar-Alb:

Mehr Neckar-Alb: Wahlprüfsteine der IHK für die Landtagswahl 2016

Stand: 18.12.15 14:05 Uhr

Die Flüchtlingskrise, der Klimawandel, die internationale Sicherheit. Diese Themenbereiche hat die IHK Reutlingen bewusst NICHT in die Prüfsteine zur Landtagswahl 2016 aufgenommen. Die regionale Wirtschaftskammer hat diese Prüfsteine jetzt in einer Pressekonferenz vorgestellt. Insgesamt sind es 49 zum Teil sehr konkrete Anliegen, die die regionale Wirtschaft zusammengestellt hat. Sie alle stehen unter dem Motto "Mehr Neckar-Alb".


Zehn Abgeordnete vertreten die Region Neckar-Alb derzeit im Landtag. Quer durch alle Fraktionen und bis auf die Regierungsbank. Wer wiedergewählt oder neu ins Landesparlament gewählt werden möchte, der muss sich von jetzt an den Prüfsteinen der Wirtschaft messen lassen. Und die sind zum Teil sehr konkret und sehr regional: 
 
Ganz vorne steht die Infrastruktur: Ortsumfahrung Ohmenhausen,  B 27-Lückenschluss und  B 312-Albaufstieg bei Lichtenstein,   aber auch Schienen-Verkehrsprojekte.  "Und hier sehen wir den Ausbau derWendlinger Kurve im Rahmen von Stuttgart 21 als großes Thema", so IHK-Präsident Christian O. Erbe, "aber auch die Elektrifizierung der Bahnstrecken, damit die Züge dann auch in den Bahnhof einfahren können und nicht umgestiegen werden muss."
 
Ebenfalls wichtig: das Thema Innovationen. Gerade kapitalintensive Unternehmen, die jahrelange Forschung voraussetzen bis ein Produkt zur Marktreife gelangt – hier vor allem die Biotechnologie – sollte das Land besser unterstützen. 
 
Doch Innovationen fangen schon an den Hochschulen bei den Studenten an. Hier gebe es Förderungsnotwendigkeit.  "Dort planen wir in Reutlingen ein Gebäude zu errichten, auch gefördert durch die Landesregierung, um dort solche jungen Firmen zu etablieren", sagte der IHK-Präsident. Die Studierenden könnten dabei schon während ihres Studiums parallel die unternehmerische Tätigkeit aufnehmen.
 
Doch Nachwuchsförderung setzt schon viel früher an: Schon in den Schulen, so die Forderungen der Wirtschaft, soll unternehmerisches Denken gefördert werden. So soll die Landesregierung Schülerübungsfirmen stärker unterstützen. Und es gibt noch mehr Ideen: "Das Lehrfach Wirtschaft in der Schule ist etabliert, das hat die jetzige Landesregierung so vorgesehen, da sind wir sehr dankbar dafür", so Erbe. "Aber hier muss weiter ausgebaut werden. Und es gibt andere Ansätze, die auch gefahren werden können, wie zum Beispiel ein Schülerforschungszentrum, auch das ist etabliert, es ist in Eningen gegründet worden, aber auch hier gibt es Förderungsbedarf."
 
Das Zeugnis, das die IHK der BISHERIGEN Landesregierung ausstellt, ist gemischt. Insbesondere die Bildungsreform mit der Einführung der Gemeinschaftsschulen stieß bei der regionalen Wirtschaft zumindest auf Verwunderung.  "Speziell wenn man sich die Hauptschulen und vor allem die Realschulen anschaut, die ja zum großen Teil nicht mehr existieren, da fragen wir uns, war es sinnvoll, diese abzuschaffen, wo doch aus diesem Schulbereich eigentlich der Nachwuchs kam für die duale Ausbildung", sagte Christian O. Erbe.
 
Abgesehen davon viel Lob für Grün-Rot. Die Landesregierung habe stark die Forderung erfüllt, Baden-Württemberg wirtschaftlich so aufzustellen, dass das Land weiterhin im internationalen Wettbewerb erfolgreich sein könne, so Erbe. Insgesamt also eine gute Arbeit aus Sicht der IHK.
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