Ausstellung | Bildquelle: RTF.1

Gomadingen/Düsseldorf:

Flucht und Vertreibung - Gomadinger Künstler stellt in Düsseldorfer Bunkerkirche aus

Stand: 03.12.15 16:36 Uhr

Weltweit einmalig ist sie - die Bunkerkirche in Düsseldorf. Das Gebäude war im zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker gebaut worden. Nach dem Krieg hatte ein Pfarrer es dann zu einer Kirche umbauen lassen. Heute dient es als Kirchenraum und Ausstellungsraum. Und in jenem Ausstellungsraum sind ab Samstag die Werke des Gomadinger Künstlers Gert Koch zu sehen. Die Ausstellung steht im Zusammenhang mit der feierlichen Übergabe der Kirche an eine koptische Gemeinde.


Flucht und Vertreibung – dass dieses Thema in Europa so schnell so hoch aktuell sein würde, hatte Gert Koch nicht vermutet, als er vor fünf Jahren begann, sich in seinen Werken damit auseinander zu setzen.

Etwa 80 Exponate werden in der Düsseldorfer Bunkerkirche zu sehen sein. Für Koch ist es eine besondere Ehre, dort auszustellen. Schon die Stadt ansich habe für Künstler eine besondere Bedeutung. Dass er nun seine Werke in der Bunkerkirche zeigen darf, erklärt Koch sich so: Das liege zum einem sicher an dem Thema, das er seit Jahren künstlerisch bearbeite. Das Thema ist Flucht, Vertreibung, Sklaverei. Und das passe natürlich a) an diesen Ort: einen Bunker und b) zu diesem Anlass: der Übergabe von der Christlichen Gemeinde an die Koptische Gemeinde, die vor allem aus syrischen Flüchtlingen bestehe.

Die Ausstellung trägt den Titel "Besinnung". Koch will die Menschen damit dazu aufrufen, sich an christlichen Werte zu erinnern. Jeder sollte sich vergegenwärtigen, dass das Schicksal, dass heute viele Flüchtlinge erleiden, jeden treffen könnte. Es sind vorwiegend Holzschnitte und Holzobjekte. Koch arbeitet fast ausschließlich mit alten Eichenhölzern, mit Fundstücken, mit Balken aus historischen Gebäuden, die bei Renovierungen abgefallen sind und die er dann für seine künstlerische Arbeit weiter verwendet.

Dadurch ist jedes seiner Objekte ein Unikat. Und auch seine Holzschnitte sind in der Regel Einzelstücke. Manchmal, aber eher selten, druckt Koch von einem bestimmten Motiv auch mal ein paar mehr. Wobei bei den geringen Auflagen laut Koch auch jeder Druck ein Unikat sei, weil er die Farbe von Hand auftrage und mit alten Maschinen arbeite – also mit alten Druckerpressen, die manuell bedient werden und somit auch jeder Druck unterschiedlich herauskomme.

Die Werke von Gert Koch sind in zwölf Bunkerräumen der Kirche zu sehen. Die Ausstellung ist bis Mitte Januar geöffnet.
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