Max Planck ETH Center for Learning Systems | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Intelligente Maschinen - Max Planck ETH Center for Learning Systems eröffnet

Stand: 03.12.15 15:22 Uhr

Im Max-Planck-Haus in Tübingen haben heute die Vertreter zweier großer Europäischer Institutionen gemeisam gefeiert - von der Max-Planck-Gesellschaft und von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, kurz ETH Zürich. Gefeiert wurde die Eröffnung des Max Planck ETH Center For Learning Systems.


Neben Oberbürgermeister Boris Palmer waren auch Landes- und Bundespolitker erschienen, um die Eröffnung des neuen Zentrums zu feiern. Ein Gebäude konnten sie dabei aber nicht bestauen. Vielmehr handelt es sich um ein virtuelles Zentrum. Man wolle dem Präsidentender Max-Planck-Gesellschaft, Martin Stratmann, zufolge gemeinsam jungen Studenten, Postdocs, Doktoranten eine Plattform bieten, die total interessant sei, bei der sie sich wissenschaftlich weiterbilden könnten, bei der sie tolle Wissenschaft machen könnten, bei der sie profitieren könnten auch von den jeweiligen Stärken der beiden Standorte, sowohl in Zürich als auch Tübingen, bei der sie in den Wettbewerben mit den besten Institutionen weltweit auch mitspielen könnten.

Die Forschung zur Erschaffung künstlicher lernender Systeme stehe noch weitgehend am Anfang. Dennoch gibt es schon ganz verschiendene Intelligente Systeme. Das seien bespielsweise intelligente Roboter, die auf die Umgebung reagieren würden, die die Umgebung aufnehmen könnten – etwa ein Rasenmäher, der zwischen einer Blume und einer Wiese unterscheiden könnte. Das seien laut Stratmann aber auch Systeme, die die Banken einsetzen würden, um zu erkennen, welche Aktienkurse sich bewegen würden. Und das sei Siri, was man benutzen würde, wenn man in das I-Phone hereinsprechen, eine Frage haben würde und die Frage verstanden werde.

Es sei eine Querschnittstechnologie, die in allen Bereichen Einzug finden werde – in Wissenschaft und Kommunikation, ebenso wie in der Produktions- und Medizintechnik, im Alltag und in der Hilfestellung für behinderte Menschen. Dass intelligente Systeme menschliche Arbeit irgendwann einmal überflüssig machen werden, glaubt Stratmann aber nicht: Er glaube, das seien alles Hilfsinstrumente. Hilfsinstrumente, die man heute einsetze, um mit dem Wissen, das die Welt zur Verfügung stellt, auch was anzufangen. Es entstehe unheimlich viel Wissen auf der ganzen Welt in der Wissenschaft. Dieses Wissen auszuwerten, anzuwenden, Informationen herauszuholen, das würden intelligente Systeme machen. Das heißt, diese intelligenten Systeme könnten etwas, das Menschen nicht können: mit gewaltigen Datenmengen umgehen. Aber sie würden laut Stratmann nicht das menschliche Gehirn ersetzen.

Ohne starke Partner vor Ort wäre die Kooperation von Max-Planck-Gesellschaft und ETH Zürich aber wohl nicht zustande gekommen. Eine große Unterstützung sei hierbei das Land Baden-Württemberg gewesen. Laut Stratmann hätten die Betroffenen ein neues Institut in Tübingen aufgebaut, das die Max-Planck-Gesellschaft ohne die finanzielle Unterstützung des Landes nicht geschafft hätte. Da seien über 40 Millionen hereingeflossen in das Gebäude. Und dann planen die Verantwortlichen mit dem Land auch größere Aktivitäten. Sie nennen das ein "Cyber Valley". Sie würden gerne in diesem Großraum Stuttgart-Tübingen ein Zentrum für kybernetische Forschung haben, das weltweit spitze sei.

Nun geht es aber erst mal mit dem Center for Learning Systems richtig los. Die Verantwortlichen wollen jetzt Stellen für Doktoranden ausschreiben und geeignete Wissenschaftler einstellen, die Forschung miteinander verzahnen und über die generelle Zukunft der Forschung sprechen. Das Zentrum soll vorerst für fünf Jahre laufen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: