Schüler im Unterricht | Bildquelle: RTF.1

Stuttgart:

Land und Kommunen einigen sich auf Konzept für den Ausbau von Ganztagesgrundschulen

Stand: 18.01.14 20:43 Uhr

Der SPD-Finanzminister nannte es heute eine historische Übereinkunft zwischen Land und Kommunen. Denn beide Seiten haben jetzt eine gemeinsame Vereinbarung für Ganztagesschulen im Grundschulbereich getroffen. Ab dem Schuljahr 2014/2015 könnten die ersten Grundschulen im Land als Ganztagesschulen an den Start gehen.

Das Thema Ganztagesschule hatte Land und Kommunen schon länger beschäftigt. Sowohl das pädagogische Konzept als auch die Finanzierung und die Verankerung der Ganztagesschule in das Schulgesetz, waren bis jetzt strittig. Doch heute stellten die Vertreter von Land, Kultusministerium, Landkreistag, Städtetag und Gemeindetag eine gemeinsame Vereinbarung vor. Das sei deshalb möglich gewesen, so Finanzminister Nils Schmid, weil sich beide Seiten aufeinander zubewegt hätten. Vor allem bei der Frage der Finanzierung des Ausbaus von Ganztagesschulen im Grundschulbereich. Denn das sei der Kernpunkt der Verständigung. Nun habe man ein Konzept in dem die Punkte Pädagogik, Finanzierung und Gesetzgebung abgeklärt worden seien.

Das Land will die notwendigen Mittel für ein Ganztagesangebot von 8 bis 16 Uhr zur Verfügung stellen. Die kommunalen Schulträger stellen das Mittagessen und die Beaufsichtigung innerhalb des Speiseraums. Man habe faire Kompromisse gefunden und nach langem Warten endlich einen wichtigen Schritt nach vorne getan, erklärte Städtetagspräsidentin Barbara Bosch. Denn es sei zunehmend schwieriger geworden den Eltern vor Ort zu erklären, dass man die Kinderbetreuung in hohem Maße ausgebaut habe, aber sich dann alles ändere sobal das Kind eingeschult werde.

Zum Schuljahr 2014/2015 könnten die ersten Grundschulen im Land auf eine Ganztagesversorgung umstellen. Dabei sollen sie, je nach Bedarf, wählen können ob sie an drei oder vier Tagen in der Woche, eine Betreuung von entweder sieben oder acht Stunden anbieten möchten. Damit käme das Land dem Ziel näher eine Ganztagesgarantie vom 1. Geburtstag bis zum letzten Schultag anbieten zu können, so Schmid. Und das sei es worauf sowohl Familien als auch Wirtschaft und Kommunen gewartet hätten.

Im Zentrum des pädagogischen Konzeptes stehe die so genannte Rhythmisierung des Schulalltags. Der Unterricht solle durch weitere verbindliche Angebote wie beispielsweise Bewegungs- und Aktivpausen ergänzt werden. Außerdem sollen sich die Ganztages-schulen auch für Angebote von Vereinen und Verbänden öffnen. Deswegen, erklärte Kultusminister Andreas Stoch, bekämen die Schulen, die nach dem neuen Konzept genehmigt worden seien, auch die Möglichkeit einen Teil ihres Budgets, welches ihnen in Lehrerewochenstunden zugewiesen werde, auch in Leistungen außerschulischer Partner zu investieren. Beispielsweise in Sportvereine oder Musikschulen. Durch diese Regelung könnten sowohl Schulen als auch Vereine und Verbände profitieren, so Stoch.
Dauern werde der Ausbau der Ganztagesgrundschulen vorraussichtlich zehn Jahre. In der Endphase rechnet das Land mit maximal 147 Millionen Euro.

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