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Washington:

US-Regierung lässt letzte 50 Labor-Schimpansen frei : Tierschützer feiern großen Sieg - Reservat bittet um Spenden:

Stand: 21.11.15 00:50 Uhr

20.11.2015. Die US-Regierung lässt die letzten 50 Labor-Schimpansen in staatlichem Eigentum frei. Das meldet das TheDodo-Magazin. Das habe das Nationale Gesundheitsministerium (NIH) jetzt bestätigt. Im Jahr 2009 hatte sich Schimpansen-Forscherin Jane Goodall schockiert über die Zustände im New Iberia Research Center (NIRC) gezeigt. Der Präsident der Gesellschaft für Menschlichkeit (HSUS), Wane Pacelle, feierte die Entscheidung als Meilenstein, wie er selten vorkomme.

Das NIRC hatte in der Folge auf die Appelle der Tierschützer reagiert und eine interne Arbeitsgruppe zur Frage eingesetzt, ob Schimpansen als Versuchstiere für die Forschung unverzichtbar seien. Im Jahr 2013 empfahl die interne Arbeitsgruppe die Freilassung. Hunderte Schimpansen, die in Regierungseingentum für Tierversuche vorgehalten worden waren, wurden daraufhin freigelassen. Es sei aber notwendig, eine Restgruppe von 50 Schimpasen für Notfälle zu behalten, hatte das NIRC damals argumentiert.

Jetzt, zwei Jahre später, gab die Behörde bekannt, dass auch die restlichen 50 Schimpasen abgegeben werden: Es habe seither keine Anfragen von Forschern nach Schimpansen für Tierversuche gegeben. Deswegen sei es auch nicht mehr notwendig, die Gruppe von 50 Schimpasen weiter vorzuhalten.

"Es kommt so selten vor, dass eine Kategorie von Tieren [aus der Tierversuchsforschung] ausgeschlossen wird, die so einfühlsam sind", jubelt Wayne Pacelle, der Präsident der Humane Society of the United States (HSUS), in einem Schreiben: "Und genau das passiert hin - Und das ist aufregend:" 

"Wir finden keinen Grund dafür, dass es weiter notwendig ist, invasive Forschungen an Schimpansen zu betreiben. Nicht jetzt, und auch nicht in Zukunft", zitiert die Internet-Plattform "TheDodo" den Direktor der NIH, Francis Collins: Die Entscheidung sei unausweichlich.  In Übereinstimmung mit des US-Gesetzen werden die Schimpansen in ein staatlich akkreditiertes Reservat überführt. Derzeit gibt es nur ein solches Reservat in den Vereinigten Staaten, "Chimp Haven"

Die neue Heimat der freigelassenen Schimpansen-Kolonie könnte daher  "Chimp Haven" heißen. Das Schimpansen-Reservat "Chimp Haven" umfasst 200 acres - das sind rund 4.000 Quadratmeter -  bewaldetes Land in Keithville, Louisiana,südwestlich von Shreveport. Knapp 50 Helfer kümmern sich dort um rund 300 ehemalige Labor-Schimpansen, denen ein Leben in Freiheit ermöglicht wird. 

Das "Chimp Haven" - Reservat ist über die Entscheidung des NIH zur Freilassung "außer sich vor Freude", schreibt es auf seinem Facebook-Account und bebildert die Meldung mit einem Schimpansen-Foto, und quer darüber in riesigen Lettern: "FREIHEIT": "Wir applaudieren ihrer Besstätigung, dass es keinen Grund mehr gibt, 50 Schimopansen für zukünftige Forschung in Reserve zu halten." Diese Entscheidung bedeutet, dass sich in Kürz mehr als 300 Schimpansen auf den Weg nach "Chimp Haven" machen werden.

"Chimp Haven" bittet um Spenden, damit sich das Reservat auf die Neuankommenden vorbereiten kann", schreibt das Schimpansen-Reservat auf facebook. (THE DODO / CHIMP HAVEN / PROMETHEUS.TV )

 

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