Küche in der Friedrich-Schiller-Schule | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Vorzeigeprojekt Mensa am Schiller-Gymnasium: Eltern, Schüler und Lehrer arbeiten Hand in Hand

Stand: 20.11.15 17:26 Uhr

Es ist bundesweit ein Vorzeigeprojekt: Die Mensa am Friedrich-Schiller-Gymnasium in Pfullingen: Dort wird nicht nur jeden Tag regional, saisonal und frisch gekocht - hier arbeiten Eltern, Lehrer und Schüler Hand in Hand. Der für den Wahlkreis zuständige CDU-Landtagsabgeordnete Dieter Hillebrand hatte sich gestern selbst ein Bild davon gemacht, zusammen mit seiner Landtags-Kollegin Friedlinde Gurr-Hirsch. Dabei war aber auch die unter Grün-Rot immer wieder diskutierte Zukunft der Gymnasien ein Thema.


Inzwischen ist sie aus der Schule nicht mehr wegzudenken, die 2010 ins Leben gerufene Mensa des Friedrich-Schiller-Gymnasiums. Die Essenszahlen wachsen stetig an. Und das Angebot ist offenbar so gut, dass selbst Angestellte der Stadtverwaltung regelmäßig zum Essen kommen.

Die Mensa funktioniere dem Mensabeauftragten der Schulleitung, Andreas Reinert, zufolge durch die Zusammenarbeit von Eltern, Schülern und Lehrern. Die Eltern kochen in 14 bis 16 Kochteams, ehrenamtlich. Es gäbe insgesamt etwa 100 (Groß-)Eltern, die kochen. Die meisten seien sogar berufstätig und würden sich zum Teil freinehmen, um zum Kochen zu kommen. Die Lehrer sitzen an der Kasse und kassieren. Und die Schüler machen den Abwasch.

Das führe laut der Landtagsabgeordneten Gurr-Hirsch (CDU) natürlich dazu, dass es eine Schulgemeinschaft geben würde, denn es seien Eltern, Lehrer und Schüler, die das Projekt Ganztagesverpflegung stemmen würden. Und es sei natürlich auch ein positiver materieller Effekt dabei: Das Essen sei ein hochwertiges Essen und sehr günstig für 2,50 Euro.

Die Stadt unterstützt die Schule finanziell und zahlt 20 Cent pro Essen. Einen Nachtisch bekommen die Schüler für 60 Cent. Salat gibts auch: entweder als Beilage, oder als großen Salatteller, den sie sich an der Salatbar selbst zusammen stellen können.

Die Schule kaufe laut Reinert alle Dinge regional ein und zwar in einem sehr engen Radius von "Region" gedacht. Die Teams würden relativ wenig Fleisch kochen, einmal die Woche vielleicht, dafür dann aber gutes Fleisch – und ansonsten fleischlose Gerichte. Jeden Tag gäbe es auch ein fleischloses Angebot. Und im Prinzip werde alles frisch gekocht, jeden Tag.

Jeden Tag heißt konkret: von Montag bis Donnerstag. Freitags gibt es kein Essen. In den Augen des CDU-Abgeordneten Dieter Hillebrand wird eine ordentliche Ganztagesbetreuung immer wichtiger. Es sei ja bekannt, dass immer mehr Eltern beide ganztägig berufstätig sei und dann sei es elementar wichtig, dass die Kinder versorgt seien und ein Essen kriegen würden. Das gesunde Essen sei natürlich total wichtig. Ernährung habe laut Hillebrand einen sehr sehr hohen Stellenwert im Land Baden-Württemberg, schon seit langem.

Mit Sorge betrachtet er allerdings die aktuelle Schulpolitik der grün-roten Landesregierung. Den Versprechungen des Ministerpräsidenten, dass Gymnasien wie das Schiller-Gymnasium hier weiter selbständig bestehen bleiben sollen, traut er nicht. Die CDU sei für ein starkes Gymnasium. Und die Partei würde – wenn sie die Regierung stellen sollte – alles dafür tun, die Gymnasien zu stärken und nicht zu schwächen. Das Land brauche gut ausgebildete junge Menschen. Es gäbe keine Ressourcen im Land. Die einzige Ressource sei im Prinzip eine vernünftige und sehr gute Ausbildung.

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