In den vergangen acht Jahren sind in Tübingen über 8.000 Sozial-Wohnungen entstanden. Gerade läuft die Umgestaltung des Güterbahnhofsareal. Tübingen ist bekannt für seine Baugemeinschaften – dabei achtet die Stadt darauf, dass lebendige Quartiere entstehen, die unterschiedliche Angebote für Interessensgruppen machen - wie hier das französische Viertel . Wohnraum muss her – für Familien, Alleinstehende, Studenten und auch Flüchtlinge. Sie sollen auf dem Wohnungsmarkt nicht zu Konkurrenten werden. Tübingens Attraktivität ist unverändert hoch – Tendenz steigend.
„So ist der Zuzug in der Stadt deutlicher höher als veranschlagt. Tübingen wird wachsen – preisgünstiger Wohnraum für Familien für Studierende, für Flüchtlinge ist dringend nötig." so Christoph Joachim, Vorsitzender der Fraktion AL/Grüne.
In Tübingen muss Wohnraum für mindestens 1.000 Flüchtlingen mit Bleiberecht geschaffen werden. Die GWG Tübingen hat nun ein großes Bauprogramm gestartet – 36 Millionen Euro soll in sozialen Wohnraum investiert werden. Die AL/Grüne Fraktion hat nun zu den Wohnungsbaufragen einen Antrag gestellt und bringt Vorschläge ein, um Wohnraum in Tübingen zu schaffen.
"Wir wollen eine 25%-Quote bei Neubau von Wohnungen, 30% davon sollen unter dem Mietspiegel liegen" so Joachim weiter.
700 Wohnung sollen in Tübingen leer stehen. Mit dem Hinweis auf Möglichkeiten der Beschlagnahmung, um Flüchtlinge unterzubringen, sorgte OB Palmer für reichlich Wirbel. Daraufhin, kam aber auch das Zweckentfremdungsverbot wieder ins Gespräch – und das ist noch lange nicht vom Tisch.
Joachim: "Wir haben einne stelle geschaffen im Haushalt: Wohnbauftrage , die sollen Leerstände bearbeiten, an die Besitzer herangehen und schauen, ob die aktiviert werden können. Wir geben 2 Jahre Zeit ,sollte das nicht greifen, brauchen wir das Zweckentfremdungsverbot"
Bezahlbarer Wohnraum ist knapp, darüber ist man sich in Tübingen einig. Und wie ernst die Lage ist, dass macht ein „Paradigmenwechsel" wie es hier auf dem Pressegespräch der AL/Grünen heißt, deutlich.
"Der Saiben, westlich zwischen Tübingen und Hechingen gelegen, ist einökologisch werttvolles Gebiet – wir haben uns immer schwer getan, die Bebauung des Saiben freizugeben, aber wir müssen die jetzt freigeben, natürlich unter ökologischen Bedingungen" erklärt Joachim.
Angesichts des enormen Drucks auf den Tübinger Wohnungsmarkt, sieht sich die Fraktion veranlasst, ihren bisherigen Widerstand gegen die Bebauung des Saiben zu überdenken.
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