Museum in Pfullingen | Bildquelle: RTF.1

Pfullingen:

Die Museumssaison ist eröffnet!

Stand: 03.05.14 18:59 Uhr

Im Mai ist nicht nur die Natur zu neuem Leben erwacht, auch die Museen haben ihren Winterschlaf beendet und präsentieren sich – oftmals mit neuen Sonderausstellungen „aufgehübscht! - dem neugierigen Publikum. Auch in Pfullingen war es heute wieder soweit – die neue Museumssaison wurde offiziell eröffnet.

Das mache die Pfullinger aus, dass sie sich auch vom schlechten Wetter nicht von wichtigen Dingen abhalten ließen, lobte Bürgermeister Rudolf Heß seine Schäfchen. Denn die waren trotz Kälte zahlreich gekommen, um die diesjährige Eröffnung der Museumssaison mit zu erleben.

Die Museen seien für Pfullingen sehr wichtig, meint Heß. Wer sich mit seiner Geschichte beschäftige, der wisse, woher er komme und der lerne auch daraus und gestalte die Zukunft auch auf dieser Ebene. Das müsse man immer betrachten, Vergangenheit und Zukunftgestalten würden ein Stück weit zusammen gehören.

Doch keine Zukunft ohne ausreichend Nahrung. Aber was gab es bei den Pfullingern in den letzten ein einhalb Jahrhunderten eigentlich zu essen? In erster Linie wurde gegessen, was auf den Tisch kam – so erinnern sich zumindest viele Zeitzeugen. Und das war alles, was man selbst von Acker, Gemüsebeet und Streuobstwiese mit nach Hause brachte.

Die Obsternte sei immer ein Schwerpunkt von Pfullingen gewesen, erzählt die erste Vorsitzende des Geschichtsvereins, Waltraud Pustal. Pfullingen habe über Jahrhunderte hinweg Obst gedörrt, vor allen Dingen Zwetschgen in den Echazauen, aber auch Birnen und Äpfel, und habe dieses Obst - das auch eine Haupterwerbsquelle über viele Jahre gewesen sei - exportiert, bis nach Ulm und teilweise in den Schwarzwald.

Das Haltbarmachen von Lebensmitteln, etwa durch Dörren oder Einwecken war überlebensnotwendig, denn nicht immer waren die Ernten gut. Vernichtete eine Naturkatastrophe beispielsweise die Kartoffelernte, fehlte eine der wesentlichen Nahrungsgrundlagen.

Man habe dann natürlich die Obrigkeit angerufen, darüber gäbe es auch etliche Dokumente in den historischen Unterlagen, weiß Pustal. Und dann sei entweder von Seiten des Königs oder des Herzogs reagiert worden, in Form von Lebensmitteltransporten, damit die Bevölkerung nicht verhungert sei.

Dabei waren die Töpfe in Pfullingen aber zumeist voll. Die Landwirtschaft war gut ausgebaut und konnte die Bevölkerung entsprechend versorgen – etwa mit allem, was man für die Pfullinger Spezialitäten brauchte.

Es gäbe zum Beispiel einen sogenannten "Lälleskuchen", eine Art Quiche für die spezielle Pfullinger Zwiebeln für den Belag verwendet worden wären, erzählt Pustal. Früher habe man eben statt Creme fraiche saure Milch genommen, saure Sahne und dann mit diesen Lauchröllchen diesen Kuchenbelag gemacht.

"Pfullinger Esskultur" gibts die ganze Saison bis zum 26. Oktober im Stadtgeschichtlichen Museum Schlössle. Das Begleitprogramm und Infos zu allen Museen gibts im Internet unter: www.pfullingen.de

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