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"Glauben und Religion mit Sympathie und Respekt begegnet" - Kardinal Marx würdigt verstorbenen Bundeskanzler a. D. Helmut Schmid

Stand: 15.11.15 22:58 Uhr

15.11.2015. Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, hat den verstorbenen Bundeskanzler a. D. der Bundesrepublik Deutschland, Helmut Schmidt, als "einen Politiker mit Weitblick und Klugheit und einen überzeugten Europäer" gewürdigt. Im Namen der Deutschen Bischofskonferenz sprach Kardinal Marx dem SPD-Parteivorsitzenden, Bundesminister Sigmar Gabriel, seine Anteilnahme aus. "In dieser Stunde des Abschieds verneigen wir uns vor einem Bundeskanzler, der dem Glauben und der Religion mit Sympathie und Respekt begegnete.

"Wir sind dankbar für einen großen Staatsmann und werden an den Verstorbenen und seine Familienangehörigen im Gebet denken", so Kardinal Marx in der Kondolenz.

„Der Verstorbene stand den Kirchen unseres Landes stets nahe und setzte besonders hohe Erwartungen in sie als moralische und gesellschaftliche Impulsgeber. Wir sind dankbar, dass Helmut Schmidt in den vielen Jahren seines politischen Lebens immer wieder öffentlich betont hat, dass sein Wirken durch das christliche Menschenbild geprägt sei", so Kardinal Marx.

Dank des entschiedenen und persönlichen Einsatzes von Bundeskanzler Schmidt habe die Bundesrepublik Deutschland die Wirtschaftsrezession der 1970er Jahre auf insgesamt gute Weise überstanden. Existenziell und als politisch-moralisch geprägte Persönlichkeit sei der Bundeskanzler in der Zeit des RAF-Terrors gefordert worden und habe damals auch schwerwiegende Entscheidungen fällen müssen, die ihn noch viele Jahre lang belastet hätten. Mit Freimut und der Bereitschaft auch zu Unpopulärem betrieb er eine Sicherheits- und Abrüstungspolitik, die letztlich zu großen Erfolgen führten, erinnert Kardinal Marx in der Würdigung. Das Zusammenwachsen Deutschlands als Teil eines vereinten Europas sei ihm so wichtig gewesen, dass er die „Deutsche Nationalstiftung" gründete, deren Ehrenvorsitzender er bis zu seinem Tod war. Durch die persönliche Freundschaft mit Staatspräsident Valéry Giscard d'Estaing verbesserte er die deutsch-französischen Beziehungen nachhaltig und trug vielgestaltig zu einer Stabilisierung Europas bei.

„Helmut Schmidt suchte immer wieder den Dialog mit den Kirchen. Wir haben ihn als offenen und ehrlichen Gesprächspartner erlebt", so Kardinal Marx. (DBK)

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