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Syrien / Irak:

Menschenschlächter "Jihadi John" ist tot - US-Drohne tötet islamistischen Kriegsverbrecher mit Hellfire-Rakete

Stand: 13.11.15 21:06 Uhr

13.11.2015. Der islamistische Terrorist, Kriegsverbrecher und Menschenschlächter "Jihadi John" ist tot. Der "Brite" mit dem bürgerlichen Namen Mohammed Emwazi wurde durch einen gezielten Luftangriff getötet. Emwazi hatte als Mitglied der islamistischen Terror-Organisation "IS" zwischen Oktober 2014 und Januar 2015 mehrere Zivilisten, darunter Entwicklungshelfer und Journalisten, grausam enthauptet. Die Morde wurden vor laufender Kamera begangen, medial inszeniert und anschließend ins Internet gestellt.

Raketenschuss um  23:40 Uhr - Drohne schlägt im Zentrum der Islamisten-Hauptstadt zu

"Er kam aus einem Gebäude heraus, setzte sich ins Auto und wir feuerten den Schuss"  zitiert die britische Tageszeitung Daily Mail einen US-Militär. Der Terrorist sei durch den Treffer mit der Hellfire-Rakete "verdampft".

Der Zugriff gelang demzufolge um 23:40 Uhr in der syrischen Islamisten-Hauptstadt Rakka, in unmittelbarer Nähe der Sharksa-Moschee, des islamistischen Gerichtshofs und dem Hauptquartier der islamistischen Terror-Organisation "IS".

Opfer des Massenmörders: Briten, Amerikaner, Japaner

Zu den Opfern des Massenmördes zählen der britische Entwicklungshelfer David Haines, die amerikanischen Journalisten James Foley und Steve Sotloff, der britische Entwicklungshelfer Alan Henning, der amerikanischen Entwicklungshelfer Peter Kassig und der japanische Journalist Kenji Goto.

Der 27-jährige Emwasi sei "ein Tier in Menschengestalt" gewesen, zitiert die Daily Mail Colonel Steven Warren: Sein Tod mache die Welt wahrscheinlich zu einem etwas besseren Platz. Bethany Haines, die 18 -jährige Tochter von David Haines, sagte, im Augenblick empfinde sie "ein Gefühl der Erleichterung". Haines Witwe Dragana sagte, der Mörder ihres Mannes sei "zu leicht" gestorben. Sie hätte sich gewünscht, dass Emwasi lebend gefangen und vor Gericht gestellt worden wäre. Sie habe dem Mörder ihres Mannes "in die Augen sehen" wollen.

Videoplattform Live Leaks verweigert Veröffentlichung von weiteren Mord-Videos

Zunächst hatte "Jihadi John" mit seinen grausam inszenierten Morden eine hohe mediale Aufmerksamkeit erzielt, bis sich die Video-Plattform live leaks, die von der islamistischen Terror-Organisation "IS" zur Veröffentlichung der Videos genutzt worden war, zu einem in ihrer Unternehmensgeschichte nie dagewesenen Schritt entschloss:

Live Leaks verbot die Veröffentlichung von Hinrichtungs- und Mordvideos des sogenannten "Islamistischen Staates"  - und machte dies auch öffentlich: Man wolle sich nicht als Steigbügelhalter für die Propaganda von Terroristen missbrauchen lassen, und habe sich deshalb schweren Herzens  zur Zensur entschlossen - erstmals in der Unternehmensgeschichte, teilte das Unternehmen mit.

Sprachanalysen entlarven den Mörder: Mohammed Emwazi alias "Jihadi John"

Anfang 2015 gelang es dem britischen Geheimdienst, unter anderem anhand von Sprachanalysen, die Identität des Massenmörders zu lüften. Die Familie von Mohammed Emwazi alias "Jihadi John", der in England aufgewachsen war,  reagierte entsetzt und sagte sich von dem Mörder los.

Anfang 2015 ebbte die Mord-Serie nach der Ermordung des Journalisten Kenji Goto schließlich ab: Geheimdienstinformationen zufolge hatte der IS-Terrorchef Al Baghdady schließlich persönlich angeordnet, keine Hinrichtungsvideos westlicher Zivilisten mehr zu veröffentlichen - offensichtlich waren die medialen Auswirkungen für die Terror-Organisation nachteilig.

Al Baghdady hatte in dieser Zeit auch einen islamistischen Richter hinrichten lassen, der durch - selbst in den Augen des Terror-Chefs - besonders exzessiv verhängte Todesurteile aufgefallen war. Dem Vernehmen nach hatte Baghdady auch befürchtet, dass sich die Urteile des später hingerichteten Richters auch gegen die politische und militärische Führung der Terror-Organisation hätten richten können.

Alle Arten von Mirdmethoden - Morde und Kriegsverbrechen an Einheimischen gehen weiter

Freilich gingen Morde und Kriegsverbrechen der Terror-Organsation an einheimischen Zivlisten und gefangen genommenen gegnerischen Soldaten unvermindert weiter: Dabei wurden und werden von der islamistischen Terror-Organisation "IS" alle Arten von Mordmethoden angewandt, die man sich denken kann:

Neben köpfen zählen dazu ertränken, verbrennen, elektrischer Strom, kreuzigen, in die Luft jagen durch Halskrausen aus Sprengstoff oder durch auf die gefesselten Opfer abgefeuerten Granaten, vom Turm werfen oder überfahren der Opfer mit bulldozern und Panzern. Offensichtlich sollen Zivilbevölkerung und Gegner mit schlimmstmöglichem Terror aufs Maximale eingeschüchert und jeder Gedanke an Widerstand oder Aufstand im Keim erstickt werden.

Trotz Scheinhinrichtungen und Psychoterror: "Ihr liebt mich mehr wie den Mond und die Sterne!"

Die ermordeten westlichen Zivilisten waren während ihrer Gefangenschaft auch mit Scheinhinrichtungen und Psychoterror gefoltert worden. Darüber berichtete der später ermordete Entwicklungshelfer Peter Kassing in einem aus der Gefangenschaft herausgeschmuggelten Brief an seine Eltern:

Seine Bewacher hätten ihm weismachen wollen, dass es Kassings Eltern abgelehnt hätten, ihm zu helfen oder ein Lösegeld zu zahlen und ihren Sohn aufgegeben hätten: Kassing schrieb, er wisse aber, dass das nicht stimme, und dass seine Eltern alles für ihn tun würden, was möglich sei. Er wisse, dass sein Vater und seine Mutter ihn "mehr lieben wie den Mond und die Sterne".

"Zu 99% sicher:" Emwasi "ist verdampft"

Die USA und Großbritannien hatten bei der Aktion zur Aufspürung und Tötung von "Jihadi John" Hand ind Hand gearbeitet, gab der britische Premier David Cameron bekannt. Der Massenmörder sei lokalisiert - und über einen längeren Zeitraum genau beobachtet worden.

Gestern sei dann von einer US-Drohne eine Hellfire-Rakete auf ein Auto abgefeuert worden, in das "Jihadi John" gerade eingestiegen war. Emwazi sei bei dem Angriff aller Wahrscheinlichkeit nach ums Leben gekommen.  Pentagon-Vertreter sind sich zu "99 Prozent " sicher, dass Emwasi in unmittelbarer Nähe eines öffentlichen Hinrichtungsplatzes der Terror-Organisation "verdampft" sei.

Terror-Organisation bestreitet Emwasis Tod - Agenten sollen DNA-Spuren sichern

Sein Leichnam soll sich im Rakka-Krankenhaus befinden. Die "IS" bestreitet Emwasis Tod. Eine endgültige Bestätigung seines Todes wollen die US-Militärs durch die Sicherung von DNA-Spuren vor Ort einholen - in Rakka sollen sich verdeckt operierende Agenten des britischen und amerikanischen Geheimdienstes befinden.

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