Barbara Bosch | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Stadt will bis 2016 zehn neue Standorte für 800 Flüchtlinge schaffen

Stand: 13.11.15 00:52 Uhr

Die Präsidentin des Baden-Württembergischen Städtetags ist mit dem kürzlich verabschiedeten Asylbeschleunigungsgesetz zufrieden. Aus kommunaler Sicht müssten aber weitere Kostenpunkte geklärt werden. Bosch ruft politische Entscheidungsträger dazu auf, Ängste und Sorgen ernstzunehmen. Sie kritisiert zudem die oft hysterisierende Rolle sozialer Medien. Um den ansteigenden Flüchtlingszahlen gerecht zu werden, will Reutlingen in seinem Stadtgebiet bis 2016 10 neue Orte für Flüchtlingsunterkünfte schaffen. Trotz dem die Flüchtlingsentwicklung derzeit nicht kalkulierbar sei, will sich Bosch pessimistischen Sichtweisen ausdrücklich nicht anschließen.


Auch Reutlingen muss – wie alle Kommunen im Land - in den kommenden Monaten mit mehr unterzubringenden Flüchtlingen rechnen. Rund 1700 Asylbewerber muss Baden-Württemberg derzeit täglich aufnehmen. Rund 800 Flüchtlinge befinden sich derzeit im Stadtgebiet, 122 davon in der kommunal zu tragenden Anschlussunterbringung. 850 Plätze hat Reutlingen bisher geschaffen. 2016 werden aber mindestens 800 Flüchtlinge hinzukommen, dann rund 1600 Unterkunftsplätze nötig sein.

Die Stadtverwaltung legt dem Gemeinderat deshalb in Kürze – ein Spiegel der Entwicklung - deshalb ein drittes Schnell-Paket zur Erstellung von weiteren 900 Plätzen an 10 Standorten vor. Zeltstädte sollen vermieden werden.

EWenn alles klappe wie vorgenommen, so Bosch, werde man dann für 1800 Plätze geschaffen haben. Bei kalkulierten 1600 bleibe sogar noch ein gewollter Puffer. Angesichts der Entwicklung sei dies unvermeidlich. Sie gehe eher von höheren Zahlen aus.

In der 110 000 Einwohnerstadt würde dann jeder Bezirk Flüchtlingsunterkünfte in Containern oder Festbauen beherbergen. Wichtig dabei, so Bosch, die Bürger der Teilgemeinden auch mitzunehmen. In öffentlichen Veranstaltungen sollen sie informiert werden- und auch zu Wort kommen. Sorgen und Ängste, das zeige die steigende Zustimmung für rechte Parteien – und Bewegungen, müssten ausgesprochen, nicht tabuisiert – stattdessen offen diskutiert werden. Einiges sei - wie bei der scheinbar höheren Kriminialität - statisch nachgewießenerweise unbegründet. Um anderes, wie Sorge um angebliche Belästigungen,  kümmere man sich.

Zudem will die Stadt – so Bosch - mit den jetzt gestarteten Wohnungsbau-Programm-Genehmigungen durch die stadteigene Baugesellschaft GWG nicht nur neuen Wohnraum für Flüchtlinge schaffen; vielmehr werde man in Kürze auch dem normalen Sozialen Wohnungsbau für einkommensschwächere Bürger auf die Sprünge helfen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: