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"Martin Luther hat die Reformation angestoßen, die letztlich kirchenstiftend gewesen ist" - Präsident des Zentralrats der Juden begrüßt EKD-Synode

Stand: 08.11.15 11:55 Uhr

08.11.2015. In seinem Grußwort zu Beginn der EKD-Synode am Sonntagvormittag sprach der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, über die vielen Berührungspunkte zwischen der evangelischen Kirche und der jüdischen Gemeinschaft in Deutschland: Im Zentrum dabei stehe das Reformationsjubiläum 2017. Das Jubiläum habe für die evangelischen Christen weltweit eine große Bedeutung und biete eine Chance, verbindend zu wirken - in der Ökumene und im Verhältnis zu den Juden in Deutschland, so Schuster.

Der Zentralrat der Juden in Deutschland würdigte die Arbeit des Präsidiums der Synode zum Schwerpunktthema und ging auf deren Erklärung „Martin Luther und die Juden – Notwendige Erinnerung zum Reformationsjubiläum" ein. „Ich freue mich, dass mit der jetzt vorliegenden Erklärung der Synode dieses Zeichen gesetzt wird." Sie sprechen von einer „Schuldverstrickung der Reformatoren und der reformatorischen Kirchen und von einem schuldhaften Versagen gegenüber dem Judentum" in der Zeit des Nationalsozialismus. Das sind wirklich deutliche Worte."

Ebenso werde in der Erklärung die Verantwortung deutlich, dass die Evangelische Kirche bis heute trage – die Verantwortung, „jeder Form der Judenfeindschaft und –verachtung zu widerstehen und ihr entgegenzutreten. Wie Gewalt als Mittel der politischen Auseinandersetzung verhindert werden könne, sei als gewichtiges Thema dieser Synode bearbeitet worden. „Ein beherztes Engagement gegen jegliche Form von Antijudaismus und Israelfeindlichkeit heute wäre für mich so etwas wie die praktische Umsetzung dieser Erklärung", resümierte Schuster.

Die Präses der Synode, Irmgard Schwaetzer, dankte Josef Schuster für seine Worte. „Es ist für uns ein ganz besonderer Moment und Ausdruck eines wiedergewonnenen Vertrauens, dass Sie zu uns kommen und so anerkennend auf die gemeinsame Entwicklung unseres Verhältnisses blicken können."

( EKD

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