Ein neues Eckpunktepapier der Landes-CDU zur Seniorenpolitik sieht in der Entwicklung hingegen ebenso große unentdeckte Chancen – beispielsweise beim Thema fehlende Fachkräfte. Ältere, so der CDU-Fraktionsvorsitzende Guido Wolf jetzt in Stuttgart, hätten "besonders viel Zeit", um "sich mit anderen Zusammenhängen, mit Vorgängen, mit Themen zu befassen. Und "aus dieser Befassung heraus" wollten viele der Älteren zunehmend auch "die Chance ergreifen, sich aktiv einzubringen".
Viele verspürten auch nach Erreichen ihres Rentenalters, "Lust, voll oder etwas reduziert weiterzuarbeiten": Viele Frauen, die wegen Kindererziehung auf eine berufliche Karriere verzichtet hätten, wollten spät wieder ins Arbeitsleben einsteigen. Demgegenüber stehe "auf der anderen Seite" "die Klage vieler Unternehmer über Fachkräftemangel". Diese suchten "händeringend Arbeitskräfte".
Auch aus einem rein sozialen Aspekt heraus, müsse das Bestreben sein, längeres freiwilliges Arbeiten zu ermöglichen. Denn vielen reiche beispielsweise die Höhe der zu erwartenden Rente nicht. Andere seien regelrecht darauf angewiesen, diese zu erhöhen, weil sonst Altersarmut drohe. Dies gehe dann oft mit einer Vereinsamung und einem "Sozialen Aus" einher.
Dies wiederum manchmal mit teils dramatischen Konsequenzen, so Werner Raabe,
seniorenpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion. Oft komme es in der Folge zu Alkoholmissbrauch oder gar Sucht.
Besonders gelte das für Senioren in strukturschwachen ländlichen Gebieten. Auch er fordertt deshalb: Statt dem gewollten Renteneintritt mit spätestens 65 Jahren brauche es deshalb noch mehr "flexible Übergänge".
Ganz konkret fordert die Union dafür auch andere Maßnahmen. "Ziel" müsse "es sein, dass die Senioren im Land so lange wie möglich ein selbstbestimmtes Leben führen können". Dafür brauche es "noch mehr Pflegestützpunkte in der Fläche". Diese sollen es den Betroffenen, aber auch den Angehörigen ermöglichen, in Beratungen über entsprechende Maßnahmen, technische Unterstützungsmöglichkeiten und Wege zu finanziellen Unterstützungen informiert zu werden.
Ein weiterer präventiver Vorschlag Die frühzeitige barrierefreie Umgestaltung von Häusern oder Wohnungen müsse genau so gefördert werden wie Energiesanierungen.
Zudem fordert die Union die Wiedereinsetzung des von Grün-Rot abgeschafften Demographie-Beauftragten. Dieser habe entsprechende Entwicklungen immer im Blick und könne der Politik bereits frühzeitig Informationen vermitteln, die diese dann als politische Handlungsleitlinie rechtzeitig umsetzen könnten.
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