Das von der HWK Reutlingen dabei gewonnene Fazit ist dabei durchaus sehr erfreulich. Laut Herrmann
"brumme es nach wie vor", man könne wohl "einen goldenen Herbst erwarten"; besonders dann, wenn
das gute Wetter noch anhalte, das derzeit auch das Bauhandwerk beflügle.
Laut der aktuellen Konjunktur-Umfrage unter den Mitgliederbetrieben rechnen rund zwei Drittel für 2015 mit besseren, nur 6 Prozent mit schlechteren Geschäften. Zudem gaben viele Betriebe an, dass die Auftragsbücher für das nächste Jahr bereits besser gefüllt seien, als in den vergangenen.
Positives auch bei den Lehrlingen: Dort gelang es, zwei Prozent mehr in eine Stelle zu bekommen, als im Vorjahr. Tendenziell wird das wegen der geburtenschwachen Jahrgänge immer schwieriger. Die HWK zeige grade hier aber viel Eigeninitiative: Die Lehrlingsabteilung sei viel und stark unterwegs bei Messen, beim Handwerk im Zirkuszelt, bei der BINEA oder an den Schulen. Wichtig sei es, dass Jugendliche früh an das Handwerk herangeführt werden. Zwei Prozent mehr besetzte Lehrlingsstellen im Vergleich zum Vorjahr - ein Resultat, das sich im Vergleich zu anderen Bezirken sehen lassen könne.
Noch besser könnte aus Sicht der Reutlinger HWK aber laufen, wenn es "beim Thema Flüchtlinge" mit klaren politischen Rahmenbedingungen schneller vorangehe: "Von unserer Seite stehen wir da eigentlich Gewehr bei Fuß", so Herrmann. Und warte "auf genaue Signale der Politik"; denn man müsse wissen, auch: "auf welche Personengruppen man sich jetzt konzentrieren kann".
Konkret geht es dabei einerseits um das Thema "Bleiberecht". Erst so ergebe sich eine entsprechende langanhaltende planbare Perspektive auf für die Betriebe. Die konkrete Befürchtung: Man könnte "aufs falsche Pferd" setzen, wenn denn "jemand, der Interesse" hätte, später "nach Hause geschickt würde".
Mit dem aktuellen mit dem Asylkompromiss am Donnerstag, der schnelle Abschiebungen für Menschen ohne Bleibeperspektive - zum Beispiel aus sicheren Herkunftsländern wie dem West-Balkan - beinhaltet, sind jetzt entsprechende Pflöcke gesetzt worden.
Dass die Zahl Einreisender mit schlechter Ausbildung und geringen Schulabschlüssen offenbar zunehme, könne für das unter Facharbeitermangel ringende Handwerk mit seiner Dualen Ausbildung aus Lehre und Berufsschule sogar zur Chance werden. Die Voraussetzung dafür sei, dass der schnelle Erwerb der deutschen Sprache gewährleistet werde. Ohne ausreichende Deutschkenntnisse seien solche Menschen nicht einzusetzen und wären, so Herrmann, bei den Prüfungen für die Berufsschulabschlüsse praktisch chancenlos. Generell gebe es genügend Betriebe, die nur darauf warteten, dass entsprechende Bewerber bereit stünden.
Die HWK Reutlingen ist auf diesem Feld indessen bereits selbst mit einem Pilotprojekt mit dem Landratsamt Tübingen voran gegangen: Die Kursabsolventen der so organisierten Deutschkurse sollen dann - so die Idee - in fünf Tübinger Ausbildungsbetrieben an das Handwerk herangeführt werden.
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