Während der Lachs in freier Natur ein Wandertier ist und mehrere Tausend Kilometer zurücklegt, muss der Lachs, der in Aquakulturen aufwächst, mit Hunderttausend anderen auf engstem Raum in Netzkäfigen sein Dasein fristen. Die hohen Besatzdichten führen nicht nur zu Verletzungen der empfindlichen Flossen. Je enger die Fische gehalten werden, desto schlechter wird die Wasserqualität und dementsprechend anfälliger werden die Fische für Krankheiten, Parasitenbefall oder Ausschläge. Die Folge: Chemikalien werden in die Gehege gekippt und landen so nicht nur in den Fischen, sondern auch im Meer.
Damit das Lachsfleisch schön rosa gefärbt ist, werden dem Futter Farbstoffe zugesetzt. Kritischer ist jedoch noch der künstliche Konservierungsstoff Ethoxyquin zu sehen. Dieser macht das Futter länger haltbar, steht aber im Verdacht, das Erbgut zu schädigen und Krebs zu erregen. Besonders bizarr ist, dass dieser Stoff aus dem Hause Monsanto als Pestizid verboten ist, als Zusatzstoff in Futtermitteln jedoch eingesetzt werden darf. Mindestens genauso skurril: Es gibt EU-Rückstandshöchstmengen für Äpfel und sogar für Krokodilfleisch – nur für Fisch nicht.
Bio-Lachs ist laut ÖKO-TEST die bessere Alternative. Denn hier ist Ethoxyquin verboten. Auch Wildlachs ist zu empfehlen. Allerdings sind bei manchen Anbietern die Fangmethoden bedenklich. Ein unappetitliches Laborergebnis ist zudem, dass in drei der fünf untersuchten Wildlachse mindestens eine Larve von Fadenwürmern entdeckt wurde. Wenigstens sind diese für den Menschen nicht gefährlich.
Das ÖKO-TEST-Magazin November 2015 gibt es seit dem 30. Oktober 2015 im Zeitschriftenhandel. Das Heft kostet 4,50 Euro.
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