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Kleine Geschichte der ChurchNight - Reformationstag: Evangelische Christen feiern Reformator Martin Luther & die Reformation

Stand: 01.11.15 09:01 Uhr

31.10.2015. Es war am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517, als Martin Luther, Mönch und Theologieprofessor ein Papier mit seinen 95 Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg angeschlagen hat. So heißt es in der Überlieferung. Sich mit Geld von seinen Sünden loskaufen? Das geht gar nicht! - fand Luther. Und stellte sich damit gegen die damals gängige Praxis. Luther war überzeugt: Jesus hatte schon mit seinem Tod am Kreuz ein für alle Mal alle Sünden der Menschen auf sich genommen. Seither feiert die evangelische Kirche am 31. Oktober den Reformationstag. Und seit 2006 die ChurchNight. Wie es dazu kam, und weshalb Halloween zur ChurchNight geführt hat, lesen Sie hier:

"2003 war der Kinofilm "Luther" ein Überraschungserfolg", schreiben die Initiatoren auf ChurchNight.de : "Er prägt das Lutherbild in der Öffentlichkeit, vor allem von unzähligen Jugendlichen, sehr positiv. Reformation ist etwas Spannendes - und nicht nur eine Einheit im Religionsunterricht."

Die Halloween-Welle, deren Künstlichkeit auch säkularen Beobachtern ins Auge fällt, habe den Protestanten Beine gemacht: "Sie forderte gerade Evangelische auf, den 31.10. nicht nur kleinen und großen Gespenstern zu überlassen, sondern zu den eigenen Quellen zurück zu kehren."

Schließlich wurde im Sommer 2006 "Kirche der Freiheit", ein Impulspapier der EKD, veröffentlicht. 200.000 Mal wurde es im Internet herunter geladen und kirchenintern heftig diskutiert. Eines der zwölf "Leuchtfeuer" dort heißt: "Kirche in die Öffentlichkeit bringen durch eine Aufwertung des Reformationstages. Die ChurchNight-Kampagne zeigt, dass dies gelingen kann."

"Zukunftsorientiert und mit dem Blick nach vorne" wollen die Organisatoren die ChurchNight gestalten: Gerade im Blick auf das 500jährige Reformationsjubiläum im Jahr 2017 werde deutlich, "wie aktuell die Ereignisse der Reformation auch heute noch sind." Was ist das Wesentliche am evangelischen Glauben? Wo muss sich Kirche verändern, um auch morgen noch frisch und vital zu sein? Diese Fragen greife die ChurchNight-Kampagne auf und bringe sie an die Öffentlichkeit.

Entstanden ist ChurchNight im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW), von wo aus sie auch heute noch koordiniert wird. Die ChurchNight-Organisatoren freuen sich über die Entwicklung der ChurchNight: "Inzwischen ist die Kampagne in ganz Deutschland – und darüber hinaus – bekannt." Schirmherr ist Frank Ottfried July, Landesbischof der Evangelischen Kirche in Württemberg, .

ChurchNight sei aber mehr als eine Kampagne: "Materialien und eine Idee zu streuen - das wäre zu wenig angesichts der Möglichkeiten, die der Refomationstag bietet." Die Initiatoren sehen die ChurchNight "als ein Netzwerk, als ein fröhliches Geben und Nehmen im Miteinander von bundesweiter Kampagne und örtlichen Veranstaltungen." Dazu biete ChurchNight eine geeignete Plattform.

Weiter heißt es: "ChurchNight willReformen anstoßen:ChurchNight feiert den Reformationstag. Nicht als Geschichte von damals, sondern mit dem Blick nach vorn." Die biblische Botschaft ist den ChurchNight-Initiatoren zufolge "auch heute noch Impuls für Reformen in der Kirche. ChurchNight gibt dafür jungen Menschen Raum, damit Kirche auch für die nächste Generation relevant bleibt.Identität stärken: Hellwach evangelisch sein, die eigenen Wurzeln entdecken: ChurchNight bringt das Beste der Reformation zum Leuchten und stärkt so evangelische Identität."

Das sei nicht als Abgrenzung zu katholischen Mitchristen zu verstehen, "sondern als Einladung zum fröhlichen, selbstbewussten Dialog." Die Neugier soll geweckt werden:"ChurchNight will Distanzierte neugierig machen auf Bibel, Gemeinde und gelebten Glauben. Menschen, die mit Kirche sonst wenig anfangen, erleben evangelische Spiritualität. Überraschend, unkonventionell und kreativ wirbt ChurchNight für den Glauben an Christus." Und das Image soll verbessert werden: "Evangelische Kirche und Evangelische Jugendarbeit sind besser als ihr Ruf und vitaler als viele meinen." ChurchNight korrigiere durch attraktive Veranstaltungen und Aktionen und durch Medien- und Pressearbeit das Bild von einer Kirche als "Religionsmuseum".

Es gehe auch darum, das Netzwerk auszubauen:"ChurchNight arbeitet als Veranstaltungsnetzwerk und stärkt es durch innovative Dienstleistung und inspirierende Impulse. "Jedes Jahr", schreiben die Initiatoren auf ChurchNight.de, "schließen sich mehr Veranstalter der ChurchNight-Bewegung an."

(CHURCHNIGHT.DE / KM)

ChurchNight-Kampagne von 2006 bis heute

2006: ChurchNight startet mit rund 200 Veranstaltungen und etwa 20.000 Teilnehmenden in Württemberg.

2007: ChurchNight zieht Kreise: 300 Veranstaltungen mit mehr als 30.000 Teilnehmenden finden nicht nur in Württemberg, sondern auch in Thüringen und Sachsen-Anhalt statt.

2008: Mehr als 650 Veranstaltungen mit 80.000 Teilnehmenden in ganz Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz.

2009: Die ChurchNight-Kampagne setzt sich thematische Schwerpunkte, die sich an den Themen der EKD-Lutherdekade orientieren. 2009 heißt es: „KeinAngstHase".

2010: Über 100.000 Teilnehmende feiern an mehr als 1.000 Orten in Deutschland und darüber hinaus.

2011: ChurchNight gewinnt mit dem Comic-Clip „Die Entdeckung deines Lebens" den Bibelpreis der Ev. Landeskirche in Württemberg.

2012: Zum Jahresthema "Deine Stimme. Musik in Gottes Ohr" passend entsteht eine CD mit alten - nun neu vertonten - Kirchenliedern. 13 junge Band beteiligen sich an diesem Projekt.

2013: Bereits zum dritten Mal überträgt das Kirchenfernsehen "ChurchNight live" - etwa 3000 Zuschauer verfolgen die Sendung im Internet.

2014: Zahlreiche Politiker unterstützen das Jahresthema "Mitmischen - mit mission" durch ihre Statements. Auf dem Jugendsender up.tv überträgt das Kirchenfernsehen live die ChurchNight aus Göppingen.

(CHURCHNIGHT.DE)

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