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Athen:

"Was im Nahen Osten geschieht, geht uns alle an" - Bischof Abromeit bei internationaler Konferenz zum Nahen Osten

Stand: 29.10.15 22:45 Uhr

Hans-Jürgen Abromeit, Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche),hat vom 18. bis 20. Oktober an der internationalen Konferenz "Religious and Cultural Pluralism and Peaceful Coexistence in the Middle East" (Religiöser und kultureller Pluralismus und friedliches Miteinander im Nahen Osten) in Athen teilgenommen. Eingeladen hatte der griechische Außenminister Nikolaos Kortzias.

Bischof Abromeit überbrachte die Grüße der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und vertrat den Berliner Jerusalemsverein, der die Schul- und Gemeindearbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und Palästina fördert. Abromeit hat als Vikar ein Jahr in Jerusalem gelebt und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der Situation in dieser Region.Er sagt: „Der Nahe Osten ist die Wiege unserer Zivilisation, nicht nur im Blick auf unsere religiösen, sondern auf unsere kulturellen Wurzeln überhaupt. Aufgrund seiner geopolitischen Lage ist die Bedeutung der Region in der Gegenwart noch gestiegen. Was in Syrien, in Israel und Palästina geschieht, hat direkte Auswirkungen auf Europa – wie wir aktuell sehen, wenn Hunderttausende von Flüchtlingen aus dieser Region zu uns streben. Deswegen ist die Konferenz der Griechischen Republik nicht nur für den Nahen Osten, sondern auch für uns von großer Wichtigkeit."

Unter den etwa 50 Teilnehmern der Konferenz befanden sich führende Vertreter der christlichen Kirchen wie Theodorus II, koptisch-orthodoxer Patriarch von Alexandria und ganz Afrika, und Monsignore Paul Gallagher, der „Außenminister" des Vatikans. An den Gesprächen beteiligten sich auch Rabbi Dr. David Rosen, Direktor der Abteilung für Interreligiöse Angelegenheiten des American Jewish Committee, und Shawki Ibrahim Allam, der Großmufti von Ägypten. Auch Politiker, die eine wichtige Rolle im Mittleren Osten einnehmen, saßen an einem Tisch: So der UN-Gesandte für Syrien Staffen Domingo da Mistura, der Außenminister des Iraks, Ibrahim Al-Djafari und der ägyptische Außenminister Samih Schukri.

Das griechische Außenministerium betonte in der Ankündigung die „traditionell hervorragenden Bindungen zu den Ländern und Menschen der Region". „Griechenland möchte deshalb eine vermittelnde Rolle spielen", heißt es weiter. Die Konferenz soll auch dazu dienen, die Verständigung zwischen den verschiedenen Glaubensrichtungen zu vertiefen. Im Mittelpunkt der Gespräche werden die Rolle der religiösen Oberhäupter bei den Konflikten und ihr möglicher Beitrag für ein friedliches Zusammenleben stehen.

Bischof Abromeit hält die Konferenz für eine große Chance für den Nahen Osten, vielleicht sogar für eine der letzten: „Es ist Zeit, das Augenmerk politischer und religiöser Führungskräfte auf diese Region zu lenken. Es bleibt nicht mehr viel Zeit, die Vielfalt der Kulturen und Religionen im Nahen Osten zu retten. Sonst könnte die Mutter unserer abendländischen Kultur untergehen und mit ihr unzählige Menschen, die die verschiedenen Kulturen des Morgenlands verkörpert haben. Deswegen ist dem Griechischen Staat für seine Initiative sehr zu danken." (EKD / KM)

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