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Gut Schlafen:

Was der Körper nachts alles regelt - Tipps, wie das Einschlafen klappt

Stand: 23.10.15 07:27 Uhr

Für Krebsabwehr, Spannkraft und geistige Leistung ist erholsamer Schlaf unverzichtbar. Schlafdefizit ist so schädlich wie Bewegungsmangel oder Alkoholmissbrauch: Das Unfallrisiko steigt drastisch - jeder zweite tödliche Verkehrsunfall resultiert nach Expertenschätzung indirekt aus nächtlichen "Schlafstörungen". Menschen mit Ein- und Durchschlafproblemen oder mit nächtlichen Atemstillständen müssen im Vergleich zu Normalschläfern auch häufiger zum Arzt, landen doppelt so oft im Krankenhaus und schlucken mehr Medikamente. Lesen Sie hier Einschlaftipps, die besser sind als Schlaftabletten.

"Schlafmangel trägt zu Bluthochdruck, koronarer Herzerkrankung, Schlaganfall, Magen-Darm-Erkrankungen und psychiatri-schen Störungen wie Depressionen bei", sagt der Regensburger Schlafforscher Dr. Jürgen Zulley. Und nach Angaben der amerikanischen Krebsgesellschaft wirkt sich ein ständiges Schlafdefizit auf die Gesundheit genau so schädlich aus wie Bewegungsmangel oder chronischer Alkoholmissbrauch. In amerikanischen Tierversuchen sind Ratten nach dreiwöchigem Schlafentzug an einem Zusammenbruch ihrer Immunabwehr gestorben.

Dabei sind Schlafstörungen keine Seltenheit. Jeder dritte Deutsche leidet gelegentlich darunter, jeder zehnte müsste wegen der möglichen Folgen eigentlich in ärztliche Behandlung. Gestörter Schlaf ist auch eine Karrierebremse: Tagesmüdigkeit, Konzentrationsstörungen, abgespanntes Aussehen und nachlassende geistige Leistung beeinträchtigen viele, die nachts nie die erforderliche Ruhe finden.

Der Schlaf ist nicht einfach nur ein Zustand, in dem alle Körperfunktionen zu Erholungszwecken abgeschaltet werden. Im Gegenteil. Während der im Idealfall sieben Stunden dauernden "Nachtschicht" des Körpers werden viele Organe des Körpers generalüberholt, der Hormonhaushalt in Ordnung gebracht, Zähne, Knochen und Sehnen wegen der täglichen Strapazen repariert. Zellen erneuern sich und das Abwehrsystem beseitigt Krankheitserreger und Krebszellen. Seelische Probleme, die tagsüber im Unterbewusstsein abgeladen wurden, werden in Träumen verarbeitet. Damit dies alles ungestört ablaufen kann, werden Herzschlag, Körpertemperatur, Atmung und Verdauung auf ein Minimum verringert.

Nicht immer sind starke Medikamente erforderlich, um Schlafgestörte wieder ruhig schlummern zu lassen. Viel wichtiger ist es, den Betroffenen Verhaltensmaßregeln an die Hand zu geben, die ihnen dazu verhelfen besser zu schlafen. Wichtig ist es, die Ursachen für Schlafstörungen aufzuspüren und abzustellen. Sehr häufig liegen sie im psychischen Bereich: Sorgen, Geldnot, Arbeitsüberlastung oder Mobbing führen oft zu nächtlicher Unruhe und gestörtem Schlaf. Das ist auch der Grund dafür, dass Schlafstörungen auf Dauer häufig in eine psychiatrische Erkrankung wie Depression oder Angststörung münden.

Ärzte verordnen heute Schlafmittel möglichst erst, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Dazu steht eine ganze Reihe von modernen Präparaten zur Verfügung, die auch tagsüber keine Müdigkeit zurücklassen. Wichtig: Keinesfalls auf eigene Faust mit Schlaftabletten behandeln! Denn dies führt dazu, dass mögliche ernste Krankheiten wie Bluthochdruck, Herzschwäche, Asthma, Diabetes oder Schilddrüsenüberfunktion als Ursache der Schlafstörung nicht erkannt und behandelt werden können.

Besser als Schlaftabletten: Tipps zum Einschlafen

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