Ministerin Öney in der LEA Meßstetten  | Bildquelle: RTF.1

Meßstetten:

Schnellere Integration in den Arbeitsmarkt - Öney stellt neues Programm vor

Stand: 22.10.15 16:49 Uhr

Die LEA Meßstetten war für die Aufnahme von 1000 Flüchtlingen geplant, heute leben dort 3200 Menschen - der Meisten sind aus Syrien geflohen. Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge hat die LEA Meßstetten kürzlich als einen Leuchtturm für Deutschland geadelt. Die Integrationsministerin Öney nennt die LEA eine "Perle" - 170 Mitarbeiter und ehrenamtliche Helfer täten alles für eine gelungene Integration. Zur Integration gehört auch Arbeit - das Land hat in Meßstetten nun damit begonnen, Qualifikationen abzufragen um den Flüchtlingen einen schnelleren Arbeitseinstieg zu ermöglichen. Die Leas in Mannheim, Ellwangen und Karlsruhe sollen folgen.


Jürgen Beck im Gespräch mit der 28-Jährigen Samiha aus Syrien. In der Lea Meßstetten ist er der Ansprechpartner für alle Flüchtlinge, die in Deutschland eine berufliche Perspektive suchen. In einem Interview fragt er Qualifikationen und Zeugnisse ab – das soll Flüchtlinge mit guter Bleibeperspektive später dabei helfen – wenn es darum geht, ausländische Abschlüsse anerkennen zu lassen. Mit dieser Kompetenzerfassung setzt er einen zentralen Punkt in einem Integrationsprogramm des Landes um. Dass die Integrationsministerin Bilkay Öney nun in der LEA Meßstetten vorgestellt hat.

  "Das ist in Angebot, das wir den Flüchtlingen machen und sow ie ich mitbekommen habe, wird das Angebot sehr gut aufgenommen, die syrischen Flüchtlinge zumeiste sind sehr wissbegierig und bildungs- affin, viele kommen hier her und sagen, sie möchten dem Steuerzahler nicht auf der Tasche liegen und schnell arbeiten und deswegen ist das hier wichtig." (Bilkay Öney, Ministerin für Integration (SPD))

Durch die Asylrechtsreform im Dezember haben Flüchtlinge nun die Möglichkeit schon nach drei Monaten zu arbeiten.

Integrationsministerin Öney nennt Jürgen Beck einen Pionier – seit Juli hat er bereits 245 Beratungsgespräche geführt - mit ihrem ausgefüllten Fragebogen in der Tasche, können die Flüchtlinge dann, sobald sie die Erstaufnahmeeinrichtung verlassen mit ihren Sozialarbeiten die nächsten Schritte in Richtung Prüfung und Anerkennung gehen. Jürgen Beck hat 44 Jahre Berufserfahrung, er sieht gute Chancen für qualifizierte Flüchtlinge.


   „Ich denke ja, weil ich meine, dass die Kompetenzen sehr gut sind. Es wird jetzt alles davon abhängen wie schnell die Asylentscheidung kommt, damit die Zeitspanne zwischen Ankunft hier und der gültigen Anerkennung nicht über Gebühr ausgedehnt wird, diese lange zeit ist psychisch zermürbend und demotiviert." (Jürgen Beck, Anerkennungsberater für Kompetenzen)

Wie viele tatsächlich in höher qualifizierte Berufe integriert werden können, darauf will sich auch die Integrationsministerin nicht festlegen -

"Das gibt es verschiedene Zahlen, ich würde da nicht in Spekulationen verfallen wolle. Es gab mal eine 30 % der Flüchtlinge ( Bundesagentur für Arbeit) Nahles 10 % - das ist aber Neuland – wir können erst nächstes Jahr zahlen liefern- lieber warten nicht spekulieren."(Bilkay Öney, Ministerin für Integration (SPD))

Sind die Kompetenzen erfasst, müssen Zeugnisse zusammengetragen werden – viele Flüchtlinge haben sie als Bilder auf dem Smartphone. Mitunter sind sie aber auch verloren gegangen - dann muss von Fall zu Fall entschieden werden, wie es weitergeht.


Wichtigste Voraussetzung um Flüchtlinge schneller in den Arbeitsmarkt integrieren zu können - die Sprache: das Land stellt weitere 4,6 Millionen Euro für Grund und Aufbaukurse zur Verfügung.

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