Neue Triebwagen für die Albbahn | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Neues Konzept für Freizeitverkehr auf der Schwäbischen Alb

Stand: 26.04.14 18:08 Uhr

1999 stand der Bahnhof in Münsingen schon kurz vor der Stilllegung. In den 30 Jahren zuvor hatte es hier keinen planmäßigen Personenverkehr gegeben. Doch seitdem hat sich viel getan. Der Touristikverkehr auf der Alb-Bahn zwischen Münsingen und Engstingen ist gestartet. Der Verein Schwäbische Alb-Bahn hat sich 2003 gegründet und auch die Wiederaufnahme des Personennahverkehrs im Jahr 2004 ist gelungen. Gestern nun ist das neue Konzept für den Freizeitverkehr auf die Alb vorgestellt worden – es soll ein Zugpferd für den Tourismus werden.

Der NE81 – frisch gestrichen in den Albbahnfarben, erst am Mittwoch in Münsingen eingetroffen und ab 1. Mai einsatzbereit. Das Frontwappen des Triebwagens durften Landrat Thomas Reumann und Münsingens Bürgermeister Mike Münzing dann persönlich enthüllen. Anfang Mai geht es dann los. Reumann zeigt sich hocherfreut.

Dass es jetzt gelungen sei, den bisherigen Fahrplan aufrecht zu erhalten, obwohl der Ulmer Spatz nicht mehr führe. Und ihn sogar noch auszuweiten und jetzt noch Wagenmaterial zu finden, dass den Güterverkehr zusätzlich noch leichter übernehmen könne. Das sei schon ein Qualitätssprung und das machte diese Strecke auch zukunftssicherer.

Der Verfall des Standorts Münsingen begann damals mit dem Abzug der Bundeswehr und der Alliierten Schutztruppen. Vor allem die hatten die Bahn viel genutzt. Dann sollte ein sich selbst tragendes Konzept erarbeitet werden, um die Schienen-Infrastruktur in Münsingen vor der Stilllegung zu retten. Auch für Münsingens Bürgermeister Mike Münzing ein toller Tag.

Es sei wirklich toll zu erleben, was hier Ehrenamtliche und Hauptamtliche, Politik und Gesellschaft gemeinsam schüfen, um das Land attraktiver zu machen und das erlebten sie heute.

Insgesamt sollen es vier neue Triebwagen werden, die in Zukunft zusätzlich auf der Strecke von Münsingen nach Ulm fahren.

Die Regionalverkehr Alb-Bodensee GmbH, kurz RAB, und die SAB, die Schwäbische Alb-Bahn planen ihre bestehende Kooperation im Freizeitverkehr auszuweiten. Verkehrsplaner Gerhard Schnaitmann erzählt, worauf es ankommt.

Sie hätten hier den Schülerverkehr, sie hätten den Freizeitverkehr, sie hätten den Dampfsonderverkehr und sie hätten den Güterverkehr. Und so und nur so könne man eine so lange Bahnlinie zwischen Kleinengstingen und Schelkingen auch wirklich am Leben erhalten.

Landrat Thomas Reumann fügt hinzu, dass der gesamte Landkreis ein Interesse daran hätte, dass die Schwäbische Alb und auch das Biosphärengebiet attraktiv und vor allem auch erreichbar blieben.

Man spräche dort über 40.000 Fahrgäste pro Jahr. Und diese Schwäbische Alb-Bahn sei das Herzstück des Ganzen. Man spräche dort über 20.000 Fahrgäste. Das hieße, sie brächten hier sehr viele Gäste über die Schiene ins Biosphärengebiet, auf die Schwäbische Alb, in den Landkreis Reutlingen. Und wenn man sich jetzt noch vor Augen hielte, dass über 7.000 Arbeitsplätze im Tourismus davon abhingen, dass die Gäste bei ihnen seien, sei es schon wichtig, dass auch dieses Angebot zusätzlich erhalten und ausgebaut würde.

Am 1. Mai startet dann das neue Konzept offiziell. Bis Oktober wird eine umsteigefreie Frühverbindung mit der Schwäbischen Alb-Bahn von Münsingen nach Ulm und abends wieder zurück auf die Alb eingerichtet.

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