IHK Wirtschaft | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Heimische Wirtschaft "unverwüstlich" - einige Sorgen gibt es trotzdem

Stand: 16.10.15 16:18 Uhr

Die wirtschaftliche Lage der heimischen Unternehmen scheint unverwüstlich - die Konjunkturumfrage der IHK Reutlingen zeichnet ein deutliches Bild. Und auch für die nächste Zeit sind 9 von 10 Betrieben zuversichtlich gestimmt - aber ! Einige unsichere Faktoren gibt es: wie wirkt sich die Flüchtlingssituation auf Betriebe aus - und schadet der VW-Abgas-skandel der hiesigen Wirtschaft?


Der Region geht es gut – das ist das Fazit der aktuellen Konjunkturberichts der Industrie – und Handelskammer Reutlingen, der gestern vorgestellt worden ist. Demnach betrachten mehr als die Hälfte der hiesigen Unternehmen ihre Lage als gut.

Besonders zufrieden zeigt sich der Bau und Dienstleistungssektor. Hohen Stellenwert und Antreiber für die gute Wirtschaftslage ist und bleibt der Export – der sogar noch zulegen konnte.

„Mehr als jeder zweite Euro den wir hier in der Region erwirtschaften hängt am Export, das heißt, der Export ist für uns der wichtigste Faktor und der ist auch für den Wohlstand der Region verantwortlich und in sofern müssen wir schauen, dass wir die exportstarken Unternehmen weiterhin unterstützen, dass sie ihre Exportaktivitäten weiter ausbauen können." (O-Ton Christian O. Erbe / IHK – Präsident)

Insgesamt wurden Waren im Wert von 7 Milliarden Euro ausgeführt – Tendenz steigend. Der Konjunkturklimaindex zeigt es deutlich – mit 135 Punkten bleibt er deutlich auf dem Niveau vom Frühjahr – er bildet die Lage und Erwartungen der Unternehmen ab.

Die Befragung wurde im September abgeschlossen – in den letzten Wochen ist der VW-Abgasskandal publik geworden – das könnte an der heimischen Automobilwirtschaft kratzen.

„Wir haben in der heimischen Wirtschaft sehr viele Unternehmen, die in der Automotiv Industrie beheimatet sind, das sind hauptsächlich Zulieferer mit insgesamt 26.000 Arbeitsplätzen – nur bei uns, in unserer Region – und die sind natürlich beeinflusst und betroffen von dieser Problematik und da hoffen wir, dass es nicht nachhaltig ist und nur ein kurze Krise ist." (O-Ton Christian O. Erbe / IHK – Präsident)

Noch sei nicht abzuwägen – wie groß der Imageschaden für die deutsche Wirtschaft ist – gerade auch für die Marke „Made in Germany". Und auch internationale Krisenherde beeinflussen die Wirtschaft –so zum Beispiel die unsichere Lage im Osten der Ukraine und die damit verbunden Sanktionen gegen Russland.

Aber auch hier vor Ort stehen die Unternehmen vor großen Herausforderungen – auch die Wirtschaft will ihren Teil zum Umgang mit den Flüchtlingen beitragen und weiß um die Möglichkeiten und Potenziale. Die IHK steht da in engem Kontakt mit den Betrieben.

„Wir haben die Möglichkeit mit unseren Mitgliedsunternehmen, dass sind bei der IHK Reutlingen insgesamt 40 000 Unternehmen – Kleinere und Größere – in direkten Kontakt zu treten und mal zu erheben, wer ist in der Lage Flüchtlinge zu beschäftigen und wer hat auch Interesse. (Welche Unternehmen haben auch Möglichkeiten Wohnraum zur Verfügung zu stellen oder auch Hallen für die Unterbringung – so, das sind ganz direkte Fragen. Und dann natürlich auch die Frage, wie sieht's mit Ausbildung aus – gibt's da Möglichkeiten Ausbildungsplätze mit Flüchtlinge zu füllen, um natürlich auch den Unternehmen zu helfen." (O-Ton Christian O. Erbe / IHK – Präsident)

In der Region Neckar Alb sind bis zum September 1100 Flüchtlinge mit Bleibeperspektive angekommen. - Diese müssen nun gebildet und beschäftigt werden. Christian O. Erbe ist zuversichtlich „Die heimischen Wirtschaft wird dazu einen wesentlichen Beitrag leisten, weil sie für Arbeitsplätze sorgen wird".

WERBUNG:



Seitenanzeige: