Fußball | Bildquelle: pixabay.com

Deutschland:

Spiegel-Bericht: Fußball-WM 2006 war mutmaßlich gekauft

Stand: 16.10.15 15:36 Uhr

Nach Informationen des Nachrichtenmagazins DER SPIEGEL hatte das deutsche Bewerbungskomitee für die WM 2006 eine schwarze Kasse eingerichtet. Franz Beckenbauer, der damalige Chef des Organisationskomitees, soll davon gewusst haben, ebenso der heutige DFB-Präsident Wolfgang Niersbach. Mit Stuttgart war ein Austragungsort der WM auch in Baden-Württemberg. Der DFB reagierte mit einer Erklärung.

Darin heißt es: Wegen der Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Weltverband FIFA und aufgrund der immer wieder auftretenden Mutmaßungen in den Medien habe sich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in den vergangenen Monaten intern mit der Vergabe der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 befasst. Im Rahmen seiner Prüfungen habe der DFB keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten gefunden, teilte der Verband mit. Ebenso wenig hätten sich "irgendwelche Anhaltspunkte dafür ergeben, dass Stimmen von Delegierten im Zuge des Bewerbungsverfahrens gekauft wurden."

Im zeitlichen Zusammenhang mit diesen Prüfungen seien dem DFB Hinweise bekannt geworden, dass im April 2005 eine Zahlung des Organisationskomitees der WM 2006 in Höhe von 6,7 Millionen Euro an die FIFA geleistet wurde, die möglicherweise nicht dem angegebenen Zweck (FIFA-Kulturprogramm) entsprechend verwendet wurde. Die Zahlung sei in keinem Zusammenhang mit der bereits rund fünf Jahre zuvor erfolgten Vergabe gestanden.

Diese Hinweise hatte der DFB-Präsident im Sommer dieses Jahres zum Anlass genommen, eine interne Untersuchung anzuordnen, die die Aufklärung dieses Vorgangs zum Gegenstand hat. Die Prüfung umfasst laut DFB unter Hinzuziehung externer Rechtsberater auch die Frage, ob im Zusammenhang mit diesem Vorgang Ansprüche des DFB auf Rückforderung bestehen. Ein abschließendes Ergebnis liegt dazu noch nicht vor, die eingeleiteten Prüfungen dauern noch an. Dazu gehört auch die Prüfung durch den Kontrollausschuss.

Zum Spiegel-Bericht

WERBUNG:



Seitenanzeige: