Europäischer Naturschutzpreis | Bildquelle: RTF.1

Metzingen:

NaturFreunde Baden-Württemberg erhalten Europäischen Naturschutzpreis

Stand: 11.10.15 16:35 Uhr

In Metzingen ist den Naturfreunden Baden-Württemberg als erste deutsche Organisation heute der Europäische Naturschutz-Preis verliehen wurden. Der "Natura 2000 Award" der Europäischen Kommission in Brüssel ehrt herausragendes Engagement im Natur- und Artenschutz.


Natura 2000 ist ein Netzwerk aus europäischen Natur- und Landschaftsschutzgebieten, und die Natura Trails machen diese Gebiete erlebbar. Es sind unter anderem Wanderwege wie derjenige mit dem Namen „Jusi und Ermstal“, für den die Naturfreunde Baden-Württemberg heute ausgezeichnet wurden. Im Ermstal treffen sich dank des Engagements der hiesigen Ortsvereine gleich sechs der Natura-Trails.  Deswegen fand die Preisverleihung auch in Metzingen statt. Extra aus Brüssel angereist deshalb Daniel Calleja von der Europäischen Komission.

Die NaturFreunde hätten den Preis gewonnen, weil sie gezeigt hätten, dass sie eines der besten europäischen Projekte seien, die für die Natur werben, sagte Generaldirektor Calleja. Außerdem hätten sie die besten Wanderwege präsentiert.

Nicht nur die Wanderwege, sondern auch eine Ausstellung empfand die EU-Kommission als preiswürdig. Sie dient der Öffentlichkeitsarbeit, denn nur wenige wissen, was Natura 2000 ist, und auch die verschiedenen Lebensräume und Landschaftstypen Europas sind den meisten Menschen unbekannt. " Und deswegen versuchen wir erst einmal über die Ausstellung klarzumachen, wie ist dieses System aufgestellt, wie ist dieses System konzipiert, um dann mit der zweiten Säule, den NaturaTrails, die Leute herauszubringen in die Natur, damit sie das richtig mitbekommen können", sagte Andreas Linsmeier, erster Vorsitzender der NaturFreunde Württemberg.
 
Doch zu Stolz und Freude über den Preis gesellten sich auch Bedenken: Die Europäische Union will die Naturschutz-Richtlinien einem Fitness-Check unterziehen. Naturschützer befürchten jetzt, die hohen Standards könnten geschwächt werden. Doch Calleja gibt Entwarnung.  "Wir wollen zuerst Meinungen sammeln", sagte er. "Man kann Gesetze nicht ändern, ohne dass man sich die Menschen anhört. Wir haben 550.000 Rückmeldungen erhalten. Die meisten von ihnen sagen, dass es wichtig ist, die Richtlinien zu erhalten. Die Natur-Richtlinien haben sich als positiv für den Planeten und für Europa erwiesen. "
 
Am 20. November soll dann in Brüssel eine große Konferenz stattfinden, auf der das Feedback analysiert wird. Im kommenden Jahr will dann die Kommission über die nächsten Schritte entscheiden.
"Die Komission hat nicht die Absicht, die Richtlinien zu kippen", so Calleja. "Wir wollen sie modernisieren und den Herausforderungen, die wir haben, anpassen, aber wir wollen die Umwelt-Standards nicht absenken. "
 
Jetzt war aber erst einmal Feiern angesagt. Mit Musik von den Marbachern und einem Regionalmarkt mit Einkaufssmöglichkeiten und Informationsständen, aber auch mit Speisen und Getränken aus dem Biosphärengebiet begingen die NaturFreunde den heutigen Natura 2000-Tag.

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