Fahrradstraße Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Tübingens erste Fahrradstraße eröffnet

Stand: 24.04.14 14:30 Uhr

15 Millionen Euro investiert das Land Baden-Württemberg in diesem Jahr in die kommunale Radverkehrsförderung. Damit sollen Ausbau, Erhalt und Sicherheit der Radwege gewährleistet werden. Auch Tübingen profitiert davon. Dort ist jetzt die erste Fahrradstraße der Stadt eröffnet worden. OB Boris Palmer und Verkehrsminister Winfried Hermann testeten den Weg dorthin, entlang der Ammer über die neue Ammerbrücke, schon mal mit dem Fahrrad aus.

Da kommen die beiden, natürlich vorbildlich mit Fahrradhelm den sogenannten "Ammerbegleitweg" entlang. Dann gings nur noch über die Brücke und sie waren am Ziel.

Der Anfang von Tübingens erster Fahrradstraße – noch ist sie abgesperrt, aber nicht mehr lange. Das Band ist zerschnitten – die Fahrradstraße eröffnet. Doch erstmal erklärt Oberbürgermeister Boris Palmer,was eigentlich eine Fahrradstraße ist...

Hauptsächlich erlaube die, dass die Fahrradfahrer auch nebeneinander fahren dürften. Autofahrer seien dort nur geduldet, Vorfahrt hätten die Radfahrer und die Autofahrer müssten gucken, wie sie sich hinter den Radfahrern einsortierten. Es drehe also die normalen Verhältnisse einfach um.

Die östliche Verlängerung der Dürrstraße ist zwar nur gut 100 Meter lang, aber, weil Tübingens erste Fahrradstraße, dennoch von historischer Bedeutung.

Auf der anderen Seite der Ammerbrücke befindet sich der Ammerbegleitweg, der sowohl für Radfahrer als auch für Fußgänger freigegeben ist. Verkehrsminister Winfried Hermann zeigt sich mit den Investitionen, die das Land hier getätigt hat, zufrieden.

Früher sei das ja kaum zugänglich gewesen diese Ecke hier und jetzt sei alles freigelegt, die Ammer renaturiert und der Weg entlang der Ammer. Dann die neuen Häuser, dann ein schöner Radweg und dann ab hier eine Fahrradstraße – ein Novum für Tübingen – insgesamt eine gelungene Straße, auch mit der neuen Brücke. Also insgesamt ein richtig schönes Projekt. Und er freue sich, dass die Mittel, die sie als Land dazugegeben haben, dass die so gut angelegt seien.

Alles in allem haben die Verlängerung des Ammerweges samt Brücke und die Renaturierung des Flusses 870.000 Euro gekostet. Weniger als die Hälfte – nämlich 350.000 Euro musste die Stadt Tübingen selber aufbringen. Dazu kamen eine Viertelmillion von privaten Investoren und noch 270.000 Euro aus der Landeskasse. Hermann ergänzt.

Es sei ein wunderbares Beispiel für die Art und Weise wie sie in Baden-Württemberg das Fahrradfahren vorantreiben wollten. Sie wollten einerseits die Infrastruktur für das Radfahren verbessern, also Radstraßen, Radwege oder auch Ausschilderungen, Schutzstreifen etc. (...) Sie täten schon was, damit das Fahrradfahren vorankäme, aber im Vergleich zum Autostraßenbau sei Radwegebau ziemlich preisgünstig.

Kritik an der Sinnhaftigkeit der Baumaußnahme weist Palmer zurück. Vor allem auch, weil die Stadt nur einen Teil der Kosten zu tragen hatte.

Die Maßnahme hätte in mehrerlei Hinsicht Sinn, aber sie sei auch schön. Und auch Schönheit sei ein Sinn in einer Stadt. Sie hätten hier einen renaturierten Bachlauf, sie hätten eine durchgängige Radverbindung, was vorher eine Sackgasse gewesen sei. Sie hätten Wohnraum für etwa 250 Menschen geschaffen. Es käme ein neuer Spielplatz hinzu. Hier sei also wirklich für die Weststadt ein neues, sehr schönes, lebendiges Quartier entstanden.

Tübingens erste Fahrradstraße soll allerdings nur der Anfang sein. Weitere sind noch nicht konkret geplant, sollen aber auf jeden Fall folgen.

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