Nicht immer sei eine vollzeitschulische weitere Schulbildung sinnvoll, so der Schulleiter der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule, Rolf König . Öfter wäre sinnvoll, die Schüler würden eine Ausbildung machen und vielleicht anschließend überlegen, zum Beispiel das Abitur oder die Fachhochschulreife nachzuholen. Und da gäbe es ja alle Möglichkeiten, was man machen könne. Und genau darüber wollten die Verantwortlichen informieren. Wenn man eine Ausbildung durchlaufen habe, dann würde man – wenn man ein Studium machen und dort vielleicht scheitern sollte – nicht auf den Rücken, sondern auf die Füße fallen. Und man habe ein Einkommen und eine Lebensperspektive.
Schon so mancher Ausbildungsvertrag sei bei dem Infotag an der Ferdinand-von-Steinbeis-Schule zustande gekommen. Und die Unternehmen hoffen, dass das auch in diesem Jahr wieder so sein wird. Momentan sei es so, dass eher weniger junge Menschen eine Ausbildung beginnen würden. Werner Häbe, technischer Ausbildungsberater der IHK Reutlinge,habe ab und zu das Gefühl, dass die jungen Leute schlecht beraten seien. Dass man quasi die Chancen, die eine Ausbildung hätten, gar nicht richtig wahrgenommen würden und den jungen Leuten auch nicht richtig verkauft würden.Besonders auch junge Frauen möchten die Verantwortlichen ansprechen und sie mehr für gewerblich-technische Berufe begeistern. Viele würden noch immer die eher schlecht bezahlten Jobs wählen. Die Firma Automotive Lighting mit Sitz in Reutlingen habe allerdings gerade dieses Jahr zwei Werkzeugmechanikerinnen eingestellt und auch im Elektronik- und Mechatronikbereich jeweils eine – Ausbilderin Katrin Rudau. Momentan seien also von sechs Azubis, die sie neu eingestellt hätten, vier Mädels. Das Blatt würde sich laut Rudau also langsam wenden.
Um neue Azubis zu gewinnen, haben die meisten Betriebe ihre jetzigen Azubis dabei. So erfahren die Schüler von nahezu Gleichaltrigen, welche Vorzüge eine Ausbildung bieten kann und was man in den einzelnen Betrieben lernen kann. Mit der Veranstaltung bietet die Schule den Betrieben einerseits eine Plattform, um sich vorzustellen. Andererseits zeigt sie den Schülern in einer gewohnten Umgebung eine große Bandbreite an Möglichkeiten auf. Laut Schulleiter König würden sie lieber in eine Schule als in ein Unternehmen gehen, um sich zu informieren, weil da die Ängste kleiner seien. Und die Verantwotlichen würden dafür sorgen, dass junge Leute junge Leute informieren. Sie gleichzeitig auch die Projekte sehen, die Betriebe machen.
Von 9 bis 15 Uhr stellten sich die Industrie- und Handwerksbetriebe aus der Region den Fragen und gaben Auskunft über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten im Metall-, Kfz-, Elektro- und IT-Bereich. Und wer weiß, vielleicht wurde auch heute wieder der Grundstein für das ein oder andere Ausbildungsverhältnis gelegt.
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