Altstadt Tübingen | Bildquelle: RTF.1

Tübingen:

Teures Pflaster: Mietspiegel für Tübingen soll aktualisiert werden

Stand: 18.09.15 16:26 Uhr

Wohnraum ist in Tübingen bekanntermaßen knapp. Die Neckarstadt gilt nach Stuttgart mittlerweile als eines der teuersten Pflaster. Wer sich auf die Suche nach einer neuen Bleibe umschaut, dem kann dabei der Mietspiegel helfen. Den gibt es in der Universitätsstadt seit 2011. Aufgrund dieser Übersicht können Mieter und Vermieter schnell prüfen, ob ihre Miete im örtlichen Verhältnis auch angemessen ist. Jetzt steht eine Neuauflage an - so, wie es das bürgerliche Gesetzbuch vorschreibt. Die Stadtverwaltung bittet daher 10.000 Bürger aus Tübingen um Angaben über ihre Wohnverhältnisse.


Wohnen in Tübingen ist im Vergleich zu vielen anderen Städten in Baden-Württemberg verhältnismäßig teuer. Wie aber sind die Verhältnisse innerhalb von Tübingen selbst? Unterschiedliche Miethöhen können von Lage, Größe und Eigenschaft der Unterkunft abhängen. Einen möglichst genauen Überblick soll jetzt der neue Mitspiegel geben.

"Wir sind gerade dabei, 10.000 Briefe an Tübinger Haushalte zu schicken, die wir zufällig ausgewählt haben, und die dann auch anonym ausgewertet werden. Das heißt, wir können nicht rückvollziehen nachher, wer zahlt welche Miete oder wer wohnt in welcher Wohnung – auf gar keinen Fall.",so Cord Soehlke, Baubürgermeister Tübingen.

Die Beteiligten hoffen, dass sich möglichst viele Mieter und Vermieter daran beteiligen. Nur mit einer breiten Datengrundlage könne auch ein präziser Mietspiegel entstehen. Sechsunddreißig bis vierzig Fragen müssen die Teilnehmer beantworten.

"Es wird nach dem Baujahr des Gebäudes gefragt, es wird nach Ausstattungen gefragt wie Bodenbeläge, was ist für ein Bad vorhanden, was für eine Heizungsanlage ist drin.",erklärt Christiane Schneider, Fachabteilung Vermessung Tübingen.

Diese große Datenmenge würde dann von einem Institut aus Darmstadt wissenschaftlich ausgewertet – ähnlich wie bei einer mathematischen Analyse.

"Dort wird dann geschaut: Welches Element hat wie viel Einfluss auf die Miethöhe. Es wird eine grundsätzliche Durchschnittsmiete gerechnet. Und dann werden die ganzen vielen kleinen Elemente mathematisch in das System eingepackt, um nachher zu schauen: Wie groß ist der Anteil von welchem Element auf die Miethöhe?", so Christiane Schneider, Fachabteilung Vermessung Tübingen

Bis Ende November soll die Auswertung abgeschlossen sein, sodass die Neuauflage hoffentlich bis zum Jahresende vorliegt.

"Die Einschätzung ist natürlich, dass die Mieten in Tübingen, wie in allen Ballungsräumen, wie in allen Städten gerade hier im Südwesten, in den letzten Jahren gestiegen sind. Ich glaube, sie sind moderat gestiegen. Ich glaube auch, dass der Mietspiegel kein Mieterhöhungsspiegel ist, sondern der Mietspiegel tatsächlich eine Grundlage liefert, um dann ein nivelliertes Niveau und transparentes Niveau von Mieten zu haben.", sagt Soehlke.

Bezahlbarer Raum sei eines der Topthemen für die Tübinger Politik. Die von der Stadt für Flüchtlinge gemieteten Wohnungen sollen laut Soehlke nicht über dem Mietspiegel liegen.

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