| Bildquelle:

Kuba:

Papst-Besuch auf Kuba: Adveniat-Chef hofft auf Fortschritte bei Religionsfreiheit

Stand: 18.09.15 08:42 Uhr

Vom Papstbesuch auf Kuba erhofft sich das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat eine Ermutigung zu Reformen in dem sozialistischen Land. In einem Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Adveniat-Geschäftsführer Bernd Klaschka: "Ich erwarte von Papst Franziskus, dass er dazu beiträgt, dass die Bewohner auf der Insel stärker ihr Leben selbst in die Hand nehmen können."

Zwar gebe es auf Kuba die grundsätzliche Bereitschaft zur Öffnung. Dieser Schritt sei aber nach vielen Jahren der Isolation mit Ängsten verbunden. "Ich erhoffe mir, dass der Papst die Menschen ermutigt, offen zu sein für Neues", sagte Klaschka. - Papst Franziskus beginnt am Samstag, 19. September seinen Besuch auf der Karibikinsel Kuba und wird bis zum 22. September bleiben. Anschließend wird das Kirchenoberhaupt die USA besuchen und am 23. September eine Rede vor dem Weißen Haus in Washington halten.

Klaschka sagte, auch die USA müssten sich öffnen, damit es Fortschritte auf Kuba gebe. Durch seinen Besuch in beiden Ländern wolle der Papst ein entsprechendes Zeichen setzen. Die Reise von Franziskus werde vermutlich nicht zu Verbesserungen bei der Presse- und Meinungsfreiheit auf Kuba führen, führte der Adveniat-Geschäftsführer aus. "Dafür sitzt das System zu fest im Sattel". Auch sei die Kontrolle durch die Geheimpolizei sehr intensiv.

Fortschritte seien aber im Hinblick auf die Religionsfreiheit denkbar. Bei der Öffnung für die Religionen habe sich die Regierung in Havanna bereits in den vergangenen Jahren bewegt. So habe Präsident Raùl Castro 2014 den Karfreitag zum offiziellen Feiertag erklärt. Der Papst werde als Lateinamerikaner wahrscheinlich kritische Fragen zur Politik ansprechen, "aber das wird auf sehr diskrete Art und Weise geschehen".

Adveniat ist nach Angaben von Klaschka einer der wichtigsten Unterstützer der katholischen Kirche auf Kuba, die jedes Jahr mit mehr als einer Million Euro gefördert werde. Alle Diözesen würden tatkräftig von dem Lateinamerika-Hilfswerk unterstützt. Außerdem gebe es Kurse, die zu einer langsamen Öffnung des Systems beitrügen.

WERBUNG:



Seitenanzeige: