Sägemühle | Bildquelle: RTF.1

Reutlingen:

Historische Gebäude zum Tag des Offenen Denkmals für Besucher geöffnet

Stand: 13.09.15 17:26 Uhr

Er soll Bürgerinnen und Bürger für die Bedeutung ihres kulturellen Erbes sensibilisieren: Seit 1991 gibt es am zweiten Sonntag im September bundesweit den "Tag des Offenen Denkmals". Dabei präsentieren Regionen und Kommunen bekannte, oft aber auch weniger bekannte und sonst eher verschlossene Orte. Wir haben uns heute in Reutlingen für Sie umgesehen.


Zum ersten mal beim Tag des Offenen Denkmals mit dabei: die Wernersche Mühle in Betzingen. Im dreizehnten Jahrhundert gebaut, war die Mühle bis neunzehn-hundert-vierundsiebzig in Betrieb. Sie enthält eine nahezu komplett erhaltene und heute noch größtenteils funktionsfähige Rückschüttmühle.

Direkt nebenan und ebenfalls heute für die Öffentlichkeit zugänglich: Das Wasserkraftwerk Wernersche Mühle. Das Wasserkraftwerk zeichne sich laut Dipl.-Ing. Michael Blümel von der FairNetz GmbH eigentlich dadurch aus, dass es die Wiege der elektrischen Stromversorgung in Betzingen sei. Die Famile Werner habe 1893 die geniale Idee gehabt, mithilfe der Mühlräder, der Wasserkraft, elektrische Energie zu erzeugen.

1906 wurden die Wasserräder dann gegen Turbinen ausgewechselt. Das habe die Leistungsfähig merklich verbessert. Ein derartiges historisches Kraftwerk bekäme man laut Blümel heutzutage kaum noch zu sehen. Auch nach über 200 Jahren ist das Kraftwerk noch in Betrieb. Die Energie, die erzeugt werde, würde ins öffentliche Stromwerk eingespeist. Momentan liefen etwa 7 bis 8 Kilowatt. Das sei reichlich wenig. Aber man habe auch eine extrem sparsame Wassersituation dieses Jahr.Das Wasser des Mühlkanals kommt aus der Echaz. Zur Turbine gelangt es das Wasser, nachdem es durch einen Feinrechen geflossen ist und dort von Treibgut befreit wurde.

Allein in Reutlingen säumten einst 21 Mühlen die Echaz. Eine weitere, heute noch erhaltene ist die Sägemühle. Sie ist das letzte funktionstüchtige Wassertriebwerk der Stadt. Ihre Tradition reicht bis in die Zeit der Reichsstadt Reutlingen zurück. Errichtet wurde sie nach dem Stadtbrand im Jahr 1727.

Bei halbstündlichen Führungen konnten sich Reutlinger heute auch das Gartentor von Innen ansehen. Es ist einer der früheren vier großen Tortürme der Stadt. 1392 wurde es erstmals als „Neues Tor" genannt. In reichsstädtischer und teilweise auch württembergischer Zeit diente das Gartentor als Gefängnis. Aus den Turmfenstern kann man unter anderem auf die Marienkirche blicken – die zum heutigen Tag des Offenen Denkmals übrigens auch ein besonderes Programm bereithielt.

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