Albtrauf am Raichberg | Bildquelle: RTF.1

Münsingen:

Im Aufwind - Mike Münzing über die Schwäbische Alb als beliebtes Tourismusziel

Stand: 21.04.14 11:12 Uhr

Rund um Ostern beginnt traditionell auf der Schwäbischen Alb die Tourismussaison. Und was Fremdenverkehr angeht, hat sich in dieser Region einiges getan. Während die Touristenzahlen im Schwarzwald und am Bodensee auf hohem Niveau stagnieren, steigen die Übernachtungszahlen zwischen Aalen und Tuttlingen, Rottenburg und Ulm. Die Schwäbische Alb ist im Aufwind. Woran das liegt, darüber haben wir mit Mike Münzing gesprochen – nicht nur Bürgermeister von Münsingen, sondern seit diesem Jahr auch erster Vorsitzender des Tourismusverbandes Schwäbische Alb.

Der höchste Kirchturm der Welt steht in Ulm. Das größte zusammenhängende Streuobstwiesen-Paradies ist am Albtrauf zu finden. Die ältesten Kunstwerke der Welt wurden in Höhlen der Schwäbischen Alb gefunden und sind auch in dieser Region zu sehen. Dreimal wurde die Schwäbische Alb von der UNESCO ausgezeichnet bzw. zertifiziert. So zum Beispiel mit dem Biosphärengebiet Schwäbische Alb. Die gesamte Karstlandschaft mit ihren Höhlen und Dolinen wurde zum GeoPark erklärt. Und auch der Limes, UNESCO-Weltkulturerbe, verläuft durch die Fremdenverkehrsregion. Es ist diese Vielfalt, die die Schwäbische Alb auszeichnet. "Wir haben nicht DIE Burg oder DAS Schloss, DIE Höhle, sondern sehr viel und sehr, sehr viel qualitativ Hochwertiges. Das selbe gilt auch für die Kulinarik und für die Gastfreundlichkeit", schildert es Mike Münzig, der erste Vorsitzende des Tourismusverbands Schwäbische Alb. 

Aber gutes Essen, Übernachtungsmöglichkeiten und viele Sehenswürdigkeiten – das allein reiche noch nicht aus, um Touristen auf die Schwäbische Alb zu locken, so Münzing. Darüber hinaus würden die Menschen auch Events, Erlebnisse, Geschichte und Authentizität suchen. Und genau das werde ihnen auf der schwäbischen Alb geboten

Zum Beispiel die Rad-Wander-Häusle auf der Schwäbischen Alb, wie hier in Hayingen-Münzdorf. Radfahrer können in den einfachen Unterkünften für kleines Geld übernachten. Aber auch die zahlreichen Direktvermarkter und Bioläden kommen bei den Touristen an. Wie es gut funktioniert, zeigt das Hofgut Hopfenburg bei Münsingen, das außergewöhnliche Übernachtungsmöglichkeiten mit viel Programm anbietet. Hier wie anderswo zielt man vor allem auf den Markt der Kurzurlauber.
Der größte Anteil der Gäste, so Münzing, seien immernoch die Schwaben selbst. Das läge auch daran, dass die Schwäbische Alb, die dreimal so groß sei wie das Saarland, eine der größten Urlaubsdestinationen in der Bundesrepublik sei.

Kurzurlaub liegt im Trend, und so zieht es auch viele Stuttgarter, Schwarzwälder und Oberschwaben auf die Alb. Sehr viele werden von den Outlets in Metzingen angezogen. Mit 4,5 Millionen Besuchern im Jahr sind die Fabrikverkäufe Besuchermagnet Nummer eins in der Fremdenverkehrsregion. Den Tagestourismus habe man in der Vergangenheit zu sehr vernachlässigt, so Münzing.  Hier habe sich zwischenzeitlich die Wahrnehmung verändert. Man habe sich darauf konzentriert auch diese Gäste bedienen zu wollen und das auch zu können, erklärt der erste Vorsitzende des Tourismusverbands.

Vor allem aber habe sich eines entwickelt: Ein neues Selbstbewusstsein, eine Identifikation mit der Schwäbischen Alb, ein Bekenntnis zur Region. Das Regionale ist stärker ins Bewusstsein der Menschen gerückt. Aus Überzeugung vermarkten sie die Region – und das kommt an. Die Schwäbische Alb und ihr Umland werden als Ausflugs- und Urlaubsziel immer beliebter.
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