St. Johann:

Rund um die tolle Knolle - 19. Kartoffelfest auf dem Gestütshof

Stand: 09.09.15 16:13 Uhr

In Tübingen gibt es das Schokoladenfestival, in Reutlingen gibt es das Weindorf. Auf der Balingen Pur und auf der Schön und Gut in Münsingen werden jährlich die Spezialitäten der Schwäbischen Alb präsentiert. Und in St. Johann, im Kreis Reutlingen, gibt es jedes Jahr das Kartoffelfest. Entstanden war es, um für Landwirtschaft und regionale Produkte ein besseres Bewusstsein zu schaffen. Heute ging das inzwischen 19. Kartoffelfest über die Bühne.

Die Kartoffel zählt ja bekanntermaßen zu den Hauptnahrungsmitteln der Deutschen. Und beim Kartoffelfest auf dem Gestütshof St. Johann drehte sich heute selbstverständlich auch alles um die Kartoffel. Wir waren für Sie dabei und haben geschaut, was es da Feines gibt.

Natürlich gibt es Kartoffeln in verschiendenen Größen, Formen und Farben. Neben runden oder länglichen Knollen - außen braun, innen gelb - finden sich in den Auslagen auch Kartoffeln mit roter Schale und welche mit lilafarbenem Fruchtfleisch. Andere Anbieter auf dem Bauernmarkt haben passend zur Jahreszeit Pilze im Sortiment. Dazu herzhafte Würste und Speck für Fleischliebhaber. Oder aber für Schleckermäuler: Gummibären aus Ermstäler Knorpelkirschen.

Eine der fünf ausführenden Institutionen ist das Reutlinger Landratsamt. In den Augen von Landrat Thomas Reumann ist das Kartoffelfest mit keinem anderen Fest zu vergleichen. Es sei eine wunderbare Messe rund um die "tolle Knolle". 60 Anbieter würden hier laut Reumann regionale Produkte und Informationen anbieten. Die Menschen könnten sich auch über Biosphärengastgeber informieren, könnten genießen mit allen Sinnen und hätten tolle Programmpunkte, für die ganze Familie.

Um den Besuchern ihre kulinarischen Wünsche zu erfüllen, legen sich die Biosphärengastgeber ins Zeug. Neben Kartoffelspalten und Schweinebraten gibts auch Maultaschen - natürlich mit Kartoffelsalat, der Lieblingskartoffelspeise von Landrat Reumann: Er müsse "schlonzig" sein, eine ganz besondere Konsistenz haben. "Und dann geht nix über einen schwäbischen Kartoffelsalat", so Reumann.

Wer sich von der Fülle der Kartoffeln überfordert fühlt, kann sich beim Kreislandwirtschaftsamt einfach mal durch die verschiedenen Sorten durchprobieren: Die "Gunda" beispielsweise sei laut Ursula Scheibe eine ausgesprochen mehlig kochende Kartoffel. Sie sei ideal für Kartoffelbrei, für Klöße, oder auch Schupfnudeln im Schwäbischen oder im Württembergischen. Oder auch für Suppen seien sie gut geeignet. Für den vom Landrat geliebten Kartoffelsalat empfiehlt sich dagegen eine festkochende Sorte, beispielsweise die Allianz oder Princess.

Daneben gibts dann auch Tipps zu Anbau und Pflege. Das Wichtigste beim Anbau sei laut Wendelin Heilig Kreislandwirtschaftsamt ein gesundes Pflanzgut. Und die Bodenvorbereitung: nicht in einen nassen Boden und vor allem die Kartoffel nicht zu tief ablegen - das sei der häufigste Fehler. Am besten in eine Tiefe von fünf Zentimetern auf einen abgetrockneten Boden, Anfang bis Mitte April.

Veranstalter des Kartoffelfests sind neben dem Kreislandwirtschaftsamt Reutlingen die Biosphärengastgeber, die Gemeinde Sankt Johann, der Reutlinger Generalanzeiger und das Haupt- und Landgestüt Marbach. Das nächste Kartoffelfest ist 2016, wieder am letztem Mittwoch in den Sommerferien.