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Marokko / Mogador:

Eleonorenfalken halten lebendige Beute auf Vorrat - Singvögel werden in Felsspalten gefangen gehalten

Stand: 07.09.15 18:02 Uhr

Während einer Untersuchung an brütenden Eleonorenfalken auf der unbewohnten marokkanischen Insel Mogador vor der marokkanischen Atlantikküste stellten Wissenschaftler ein bislang unbekanntes Nahrungsverhalten der Falken fest. Die Vögel sammelten dabei einen Teil ihrer Beute auf Vorrat. Erbeutete Singvögel wurden nach dem Entfernen von Schwanzfedern und Schwingen lebendig in Vertiefungen im Fels oder engen Spalten "gefangen gehalten". Das nun erstmals bei einer Greifvogelart dokumentierte Verhalten der Eleonorenfalken war den lokalen Fischern, die die Gewässer des Archipels seit Jahrzehnten nutzen, bereits bekannt.Nahrungsverhalten.

Außerhalb der Brutzeit ernähren sich Eleonorenfalken vorwiegend von Insekten. Während der Aufzucht der Jungen, die sich in Anpassung an die Hauptzugzeit ihrer Beute von Juli bis Oktober erstreckt, besteht ihre Nahrung jedoch vorwiegend aus ziehenden Kleinvögeln, die dann die Inseln des Mittelmeers und die Atlantikküste passieren.

Während einer Untersuchung an brütenden Eleonorenfalken auf der unbewohnten Insel Mogador vor der marokkanischen Atlantikküste stellten Wissenschaftler ein bislang unbekanntes Nahrungsverhalten der Falken fest. Die Vögel sammelten dabei einen Teil ihrer Beute auf Vorrat. Erbeutete Singvögel wurden nach dem Entfernen von Schwanzfedern und Schwingen lebendig in Vertiefungen im Fels oder engen Spalten „gefangen gehalten". Das nun erstmals dokumentierte Verhalten der Eleonorenfalken war den lokalen Fischern, die die Gewässer des Archipels seit Jahrzehnten nutzen, bereits bekannt.

Das Horten lebender Beute wurde bislang weder für Eleonorenfalken noch für andere Greifvogelarten festgestellt. Es ermöglicht den Falken bei Bedarf stets auf frische Beute zurückgreifen zu können. Getötete überschüssige Beute könnte zu einem späteren Zeitpunkt aufgrund des Austrocknungsprozesses durch die hohen Temperaturen hingegen nicht mehr genutzt werden. Wie lange die gefangenen Vögel in den Felsen verbleiben, ist bislang noch unklar. Es wird eine Dauer von ein bis zwei Tagen angenommen.

Die neuen Erkenntnisse zur Nahrungsökologie der Eleonorenfalken wurden in der aktuellen Ausgabe der französischen Zeitschrift Alauda veröffentlicht. Fotos, die das ungewöhnliche Verhalten dokumentieren, kann man sich im Blog „Moroccan Birds" ansehen. (DDA / Moroccan Birds)

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