Rottenburg:
Weihbischof predigt beim österlichen Pontifikalamt gegen Abtreibung
Stand: 20.04.14 15:13 Uhr
Im Rottenburger Dom St. Martin haben sich heute wieder zahlreiche Katholiken eingefunden, um das höchste Fest im Kirchenjahr zu begehen. In seiner Osterpredigt erinnerte Weihbischof Thomas Maria Renz daran, dass Gott mit der Auferweckung Christi ein Siegeszeichen für das Leben errichtet habe.
Er, Jesus, sei an Ostern auferstanden, um das Leben in Fülle auf die Erde zu bringen – allen Menschen und jeder Kreatur. Denn laut Renz gehe es Gott um jeden Einzelnen. Vor ihm sei jeder Mensch gleich kostbar, wertvoll und einzigartig. So wie es das beliebte Lied von Jürgen Werth so treffend zum Ausdruck bringe: "Vergiss es nie, dass du lebst war eines anderen Idee und dass du atmest, sein Geschenk an dich." Als Jesu Nachfolger sollten Christen das Leben jedes Einzelnen schützen und achten. Deshalb bezog sich Weihbischof Renz in seiner Osterpredikt auf ein – wie er Papst Franziskus zitierte – "Grundübel unserer Zeit": Abtreibungen. "Leider werden heute nicht nur Nahrung und überflüssige Güter zu Abfall. Sondern oft werden sogar die Menschen weggeworfen, als wären sie nicht notwendige Dinge. Zum Beispiel erregt allein der Gedanke Entsetzen, dass es Kinder gibt, die als Opfer der Abtreibung niemals das Licht der Welt erblicken können", wiederholte Renz die Worte von Papst Franziskus. Über 100.000 Abtreibungen habe es 2013 in Deutschland gegeben. Das seien zehn bis zwölf Schulklassen, die jeden Tag ausgelöscht würden. Frauen könnten durch eine ungewollte Schwangerschaft oft in große Not und Bedrängnis geraten. Es stehe den Menschen nicht zu, die daraus manchmal panikartig getroffenen Entscheidungen der Frauen zu bewerten oder gar zu verurteilen, so Renz. Aber es stehe den Gläubigen zu, diesen Frauen in ihren Schwangerschaftskonflikten beizustehen, sie zu schützen, zu stützen. Dafür würden christliche Kirchen viel Geld investieren. Aber das sei nicht genug. Auch andere müssten sich stark machen, damit die betroffenen Frauen JA zu ihrem Kind sagen könnten. Der 1978 verstorbene Kölner Kardinal Frings habe einmal gesagt: "Die Zukunft des Volkes hängt nicht von der Zahl der Kraftwagen ab, sondern von der Zahl der Kinderwagen." Deshalb sollten die Gläubigen für schwangere Frauen und deren Kinder beten. Denn, so Weihbischof Thomas Maria Renz: Jesu Auferstehen zum Leben müsse die christliche Gemeinde zum Aufstehen für das Leben führen.
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