Kerstin Lamparter | Bildquelle: RTF.1

Gächingen:

"CDU-Hochburgen schleifen": Junge grüne Landtagskandidatin sagt der CDU auf der Alb den Kampf an

Stand: 01.09.15 20:39 Uhr

Sie ist jung, eine Bauerstochter und erfolgreiche jung-Unternehmerin auf der Schwäbischen Alb - eigentlich ein ein gradezu perfektes Profil, um im ländlichen Raum Wahlen zu gewinnen. Dort aber herrscht praktisch uneingeschränkt die politische Farbe Schwarz vor. Die 25jährige Landtagskandidatin Kerstin Lamparter aber ist grün. Und hat jetzt den dortigen CDU-Hochburgen den Kampf angesagt. Sie will sie schleifen.


Kerstin Lamparter bei der Arbeit auf dem Schäferei-Hof ihrer Eltern. Die 25jährige Bauers-Tochter und Jung-Unternehmerin aus Gächingen hilft hier regelmäßig mit. Jetzt aber hat sich Lamparter ein weiteres ehrgeiziges Ziel gesetzt: die grüne Landtagskandidatin des Wahlkreises Hechingen-Münsingen will bei den Landtagswahlen im kommenden März die seit Jahrzehnten uneinnehmbaren Bastionen schwarzer Zwei-Drittel-Mehrheiten überwinden und die Konservativen auf der Alb generell am Zügel nehmen. Höchste Zeit sei es, so Lamparter, dass die dortigen CDU-Hochburgen endlich fielen und die Politik in eine andere Richtung gehe, die wirke verknöchert. Und längst stünden die Grünen der Lebenswelt der Menschen hier näher.

Eine Ansprechpartnerin für alle Generationen wolle sie sein, so Lamparter. Und sie finde, dass der Landtag  "nicht nur aus alten Herren bestehen" solle. Wichtig sei, dass grade die jüngere Generation eine Stimme bekomme. Den die habe "einfach den Glauben und die Vision, noch was zu verbessern."

Denn trotz jahrzehntelanger CDU- und FDP-Herrschaft in Stuttgart und der immer wieder gewählten bürgerlichen Landtagskandidaten habe sich im ländlichen Raum zu wenig bewegt. Massive Probleme gebe es noch immer, Probleme, denen die bisherigen bürgerlichen Kandidaten zu wenig Geltung verschafft hätten.

Aufpassen müse man, dass die auf der Alb nicht abgehängt würden. Dass die gleichen Chancen wie anderswo bestünden. Gleiche Chancen wie die der Menschen,die in Reutlingen oder Stuttgart wohnen. Die Nah-Versorgung müsse geregelt und die Infrastruktur verbessert werden; zum Beispiel müsse man sicherstellen, dass es "in jedem Flecken noch einen Doktor gibt". Dazu müsse schnelles Internet flächendeckend gewährleistet sein. Nur so sei die permanente Abwanderung junger Menschen zu stoppen. Und auch die Ausweisung von privaten und gewerblichen Bauflächen brauche es, sowie den Erhalt von Schulen, um für die Ansiedlung zusätzlicher Bewohner zu sorgen.

Bewegend findet Lamparter auch die derzeit hitzigen Diskussionen um Hilfe für Flüchtlinge. Hier zeigten grade die Älbler ein riesiges Engagement. Schön sei es, die Herzenswärme der Menschen zu spüren, die beispelsweise den rund 60 Flüchtlingen im "Alten Lager" in Münsingen oder in Gomadingen Kuchen vorbeibrächten. Ab und zu kochten die dann im Gegenzug Gerichte aus ihrer Heimat. Und sie könne zudem sagen: auch die Asylsuchenden hätten sich dort bestens integriert.

Das Thema mangelnde Gastfreundschaft oder Bürgerengagement sei auf der "rauen Alb" jedenfalls kein Thema. Hier, im Ländlichen, wirkten die Menschen, ganz anders als man oft annehme, bestens vorbereitet. Man sei eine tolerante Gesellschaft und genau das müsse man auch zeigen. Und sich immer wieder die Schicksale der Flüchtenden vor Augen führen. Dass sie hier Schutz und Sicherheit suchten.

 Die Ängste der Flüchtlinge will Kerstin Lamparter ebenso wie die Sorgen der Bürger in ihrem Wahlkreis ernst nehmen. Vor allem Zuhören wolle sie und Ansprechpartner sein für alle Generationen, für das, was die Menschen im tiefsten Inneren bewege. Daran habe es in den letzten Jahren oft gemangelt. Und genau das wolle sie, als Bauerstochter, die hier, auf der Alb aufwuchs, jetzt ändern.

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