Brunnenbau in Angola | Bildquelle: Rudolf Rampf/RTF.1

Eningen unter Achalm:

Musiker will Brunnen in Angola bauen - Spendenkampagne gestartet

Stand: 28.08.15 08:15 Uhr

Wer sind die Ärmsten der Armen? Diese Frage hat sich Harald Wester aus Eningen gestellt. Und er ist zu seiner persönlichen Antwort gelangt: Es sind die Menschen, die kein Wasser haben. Das ist in Teilen Afrikas Normalzustand. Für den Musiker, der schon einige Benefizveranstaltungen iniziiert hat, war klar: Hier kann er einen nachhaltigen Beitrag leisten. Deshalb hat er eine Kampagne gestartet und innerhalb eines Monats 9.000 Euro Spenden gesammelt, mit denen er jetzt einen Brunnen in Angola bauen lassen will.


Angola - hier leben Arm und Reich direkt nebeneinander. Während die Machthaber teure Autos fahren, fehlt es den meisten Menschen an dem, was für uns selbstverständlich ist: an fließendem und vor allem sauberem Wasser.

Harald Wester war selbst noch nicht in Angola, hat sich aber über die Zustände vor Ort informiert: In Angola seien meistens die Frauen den ganzen Tag unterwegs, um Wasser zu besorgen. Das seien laut Wester Tagesmärsche von mehreren Stunden. Und das Wasser, das sie dann mitbringen würden, sei so verunreinigt, dass man es in Deutschlandhier wahrscheinlich noch nicht einmal benutzen würde, um ein Auto damit zu waschen. Dieses Wasser würden die Armen in Angola zum Kochen benutzen. Und damit sei Wester zufolge natürlich auch ein gewisses Krankheitsrisiko verbunden.

Ein Brunnen könnte 3000 Menschen mit Wasser versorgen. Deshalb hat Harald Wester eine Kampagne gestartet, um einen solchen zu verwirklichen. Im Internet hatte er das geplante Projekt vorgestellt und zum Spenden aufgerufen. Um sicherzustellen, dass so ein Projekt wirklich umgesetzt wird, brauche man eine Organisation, die Erfahrung habe. Mit der Organisation JAM – Joint Aid Management – sei das laut Wester gegeben. Die Verantwortlichen hätten 30 Jahre Erfahrung, schon 2500 Brunnen in Afrika gebohrt und  auch Leute vor Ort, die solche Projekte wirklich durchführen würden.

Bis zu 150 Meter wird in die Erde gebohrt, sodass auch in extremen Trockenzeiten der Zugang zu Wasser gewährleistet sein soll. Nach Fertigstellung wird die christlich-humanitäre Hilfsorganisation ein Wasserkomitee aus Dorfbewohnern und Vertretern der Provinzregierung bilden. Dieses soll sich um die Instandhaltung kümmern. Aber so weit ist es noch nicht: Dieses Jahr seien geologische Messungen durchgeführt worden. Das heiße dem Schlagzeuger nach, man wisse jetzt ungefähr, wo diese Brunnen gebohrt würden, wo Wasser vorhanden sei. Und nächstes Jahr würden Brunnen gebohrt – insgesamt 18 Stück, einer davon der von Wester und seinen Unterstützern.

Sobald der Standort für den Brunnen feststeht, wird die Organisation Harald Wester benachrichtigen und ihm nach der Fertigstellung ein Zertifikat aushändigen. Ohne die vielen Spender hätte er das Projekt aber nicht verwirklichen können, wie der Musiker ausdrücklich betont. 9000 Euro habe er benötigt, das habe er bereits erreicht. Mittlerweile habe er etwa 10.000 Euro zusammen bekommen und habe entschieden, dass jeder Euro, der die 9000 Euro übersteige, für die Schulspeisung investiert werde: Mit 48 Euro werde ein Kind in Angola ein Jahr lang beschult und mit Essen versorgt.

Hilfe zur Selbsthilfe – das ist das Motto von JAM. Indem man den Menschen ein lebenswertes Leben vor Ort ermögliche, könnte man die Flüchtlingsbewegung eindämmen – der Meinung ist auch Harald Wester. Zur Einweihung "seines" Brunnens will er gerne selbst nach Angola fliegen. Mehr Infos und Möglichkeiten zur Spende gibts im Internet unter www.jam-deutschland.org oder www.Harrydrum.de.

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