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Mexico-Stadt:

Aztekische Schädelwand in Mexico entdeckt - Archäologen entdecken 45 Meter lange Tzompantli aus Totenschädeln

Stand: 17.07.17 16:21 Uhr

21.08.2015. Mexikanishe Archäologen haben in Mexico-Stadt eine 35 Meter lange und wahrscheinlich 12 Meter hohe Wand aus Schädeln entdeckt. Das melden mexikanische Medien unter Berufung auf das Nationale Institut fü Anthropologie und Geschichte. Die Konstruktion aus Holz, in die Schädel und Unterkiefer eingebettet sind, ist rund 500 Jahre alt. "Tzompantli", wie die Schädelwände auch genannt werden, stehen nach Meinung der Wissenschaftler in Zusammenhang mit denMenschenopfern und tödlichen Ballspielen der Azteken.

Die Schädelwand wurde im historischen Zentrum von Mexico-Stadt gefunden. Dort befand sich früher der Haupttempel der Azteken, der Templo Mayor. Die Archäologen fanden die Tzompantli bei stadtarchäologischen Untersuchungen im Rahmen des Projektes "Templa Mayor". Dabei handele es sich um die wichtigste Entdeckung einer Tzompantli.

Die Schädelwand hat eine Länge von über 35 Metern und eine Höhe von wahrscheinlich 12 Metern. Die Wand wird auf den Zeitraum zwischen 1482 und 1502 datiert. Freigelegt ist bisher die oberste Schädelreihe. In der kreisförmige Struktur sind Dutzende von menschlichen Schädeln und Unterkiefern in eine Holzkonstruktion eingebettet: "Hier können wir den Boden und einen Teil der Öffnungen dieser Pole oder Holzbalken sehen." sagte Raul Barrera, Leiter des Stadtarchäologie-Programms Templo Mayor. Es handele sich um Menschen unterschiedlichen Alters, viele Schädel weisen Löcher auf.

 "Es besteht eine bestimmte Verbindung zwischen Ballspielen, Tzompantli und Enthauptungen. Ich meine, sie sind drei Elemente, die in der Regel zusammen gehören." sagte Eduardo Matos Moctezuma. Moctezuma ist emeritierter Wissenschaftler am National Institute of Anthropologie und Geschichte (INAH).

Bei aztekischen Ballspielen traten zwei gegnerische Mannschaften zu einem Kampf auf Leben und Tod gegeninander ein. Eine der Mannschaften wurde nach dem Spiel den Göttern geopfert. Wissenschaftlern zufolge ist heute  nicht klar, ob damals die Verlierermannschaft, oder - als große Ehre - die Sieger geopfert wurden.   

Das gefundene Tzompantli sei für diesen Standort wohl die Haupt-Schädelmauer, sagte Montezuma: "Dieses Areal, die Nummer 24 der Guatemala-Straße, liegt direkt hinter der Kathedrale von Mexiko-Stadt". Damit werden Raul Barrera zufolge auch die Angaben von Chronisten bestätigt: "Es ist in diesem Land, in dem die Entdeckung, dass die Sicherheit der Chronisten über die symbolische Bedeutung dieses Areals bestätigt: "Die Information über diese Gebäude, den Tempel des Ehecatl, das Ball-Spiel und jetzt die Tzompantli geben uns die korrekte Positionsgenauigkeit ."Und wir haben die Ballspiele und die Ausrichtung an der Achse Huitzilopochtli", sagteBarrera .

Bei den weiteren Ausgrabungen sollen die genauen Abmessungen der mehr als 35 Meter langen und 12 Meter hohen Struktur bestimmt werden. Außerdem sollen weitere Spuren, die in Zusammenhang mit der Tzompantli stehen könnten, gesichert werden.

Die bisherigen Funde im Zusammenhang mit dem Templa Mayor, Haupttempel des Azteken-Volkes, sind Templo Mayor Museum in Mexico Stadt zu sehen, Das  Museum wurde 1987 eröffnet.  Die Sammlung zeigt die politische, militärische und ästhetische Bedeutung der Stadt, die Mesoamerika dominierte, bevor die Spanier kamen. Als im Jahr 1978 der Coyolxauhqui- Monolith entdeckt wurde, konnten Archäologen dadurch den genauen Standort der Pyramide lokalisieren. Dem Huitzilopochtl-Mythos zufolge steht der Haupttempel an diesem Ort, seitdem der Legende nach der Azteken-Gott Huitzilopochtli seine Schwester Malinalxochi vom Coatepec-Berg hinunter stürzte.

Huitzilopochtli, der auch unter dem Namen Vitzliputzli, Kolibri aus dem Süden, bekannt ist, war der aztekische Sonnen- und Kriegsgott.  Er war zugleich Schutzpartron der aztekischen Stadt Tenochtitlán. Der aztekische Gott wird mit einem Jaguarkopf und Klauenfüßen, sowie mit Federn dargestellt: Sein Vater war dem Mythos nach Mixcoatl, ein Ball aus Federn. Huitzilopochtli war ein Gott der Menschenopfer. Es waren vor allem Kriegsgefangene, die dem Gott geopfert wurden.  Die jetzt gefundene Schädelmauer steht den Archäologen zufolge in engem Zusammenhang mit den Menschenopfer-Riten und den tödlichen Ballspielen.

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