TusSies Metzingen spielen Golf | Bildquelle: RTF.1

Sonnenbühl:

Golf statt Handball: Metzinger TuSsies üben sich am grünen Sport

Stand: 17.08.15 15:03 Uhr

Die TuSsies Metzingen gehören derzeit zu den bundesweit besten Frauen-Handballmannschaften. Die vergangene Saison haben sie mit dem dritten Platz abgeschlossen. Damit dürfen die Metzinger Pink Ladys jetzt auch international spielen. Derzeit bereiten sie sich auf die neue Saison vor. Dazu gehören auch Teambuilding-Maßnahmen. In Sonnenbühl durften sie einen für sie völlig neuen Sport kennenlernen: Golf. Und im Herbst werden auch Schüler auf der Schwäbischen Alb in den Genuss kommen.


Golfen – das ist kein einfacher Sport. Wer Golf spielen will, kann nicht einfach auf den Golfplatz gehen und loslegen. Dafür benötigt man die Platzreife, eine Art Golf-Führerschein. Bei den TuSsies Metzingen ist Spielführerin Patricia Steffani die einzige, die eine solche Platzreife hat. Für alle anderen war es die erste Begegnung mit dem Golfball.  "Man braucht schon ganz schön viel Präzission", sagte Torfrau Sabine Stockhorst. "Beim Handball ist viel Kraft gefragt, und wenn man den Golfball nur antippt, rollt er schon relativ weit." Und Manager Ferenc Rott pflichtete ihr bei: "Vor allem der gesamte Bewegungsablauf ist nicht so einfach für jemanden, der Ballsport gemacht."

Durch einen Fotokalender ist der Kontakt zwischen des TuSsies und dem Golfclub Reutlingen-Sonnenbühl zustande gekommen. Patricia Steffani hatte sich als Golferin ablichten lassen. Aus dem Kontakt zwischen Golfclub und TuS entstand eine Teambuilding-Maßnahme.  Das Abschlagüben und das Putten, also das Einlochen auf dem Grün, das sind die Aufgaben, denen sich jeder Anfänger stellen muss.  Anfänger bekämen zuerst die Grundbegriffe des Golfs gezeigt, sagte Clubmanager Bernd Ruof. "Das fängt an bei der Position und geht über die Griffhaltung bis zum Bewegungsablauf." Das ganze Programm hatten die TuSsies vier Stunden lang durchlaufen.
 
Aber nicht nur Handballerinnen, auch Schüler sollen hier, in Sonnenbühl das Golfspielen lernen. Dafür kooperiert der Golfclub im Herbst mit vier Schulen aus Münsingen, Großengstingen und Mägerkingen. Das Ziel: Die Schüler sollen in einem Schuljahr die Platzreife erreichen.  "Jeder Club heute, ob im Tennis, im Tischtennis oder in anderen Sportarten, sucht Nachwuchs, und da sind die Golfer keine Ausnahme", sagte Ruof. "Wer nichts tut, wird keinen Nachwuchs mehr kriegen."
 
Überhaupt will der Golfclub mit einem weit verbreiteten Vorurteil aufräumen: Golf als elitärer Millionärssport – das war mal.  "Damals musste man beispielsweise, wenn man in einem Verein Mitglied werden wollte, Anteile kaufen, das kam dann noch zu den Jahresspielgebühren dazu", sagte Vorstand Jürgen Schaal. In Sonnenbühl kann man heutzutage ab einem Jahresbeitrag von 1.500 Euro Mitglied werden. Und vielleicht sind ja auch einige der TuSsies auf den Geschmack gekommen, den Handball etwas öfter gegen den Golfschläger zu tauschen.

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